Gesundheit - Schwerin:Ungenaue Corona-Zahlen: Drese will Informationen von Ärzten

Gesundheit - Schwerin: Ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes hält einen Corona-Schnelltest in der Hand. Foto: Tom Weller/dpa/Symbolbild
Ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes hält einen Corona-Schnelltest in der Hand. Foto: Tom Weller/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Schwerin (dpa/mv) - Weil die Zahl der positiven PCR-Tests kein ausreichendes Bild der Corona-Infektionslage mehr liefert, will Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) zusätzliche Informationen von den Ärzten einholen. "Für die Bewertung der pandemischen Lage müssen wir künftig mehrere Faktoren einbeziehen", sagte sie am Montag nach einer Beratung des Corona-Expertenrats des Landes.

Derzeit werde unter anderem die Möglichkeit geprüft, die Erfassung von Corona-Infektionen über ein Stichprobensystem in Arztpraxen zu etablieren, erläuterte Drese. "Allein die gemeldeten Ergebnisse von PCR-Tests sind nicht aussagekräftig genug." Längst nicht jeder, dessen Schnelltest positiv ist oder der nur leichte Symptome hat, lässt einen PCR-Test vornehmen.

Denkbar sei, dass in ausgewählten Praxen über das Land verteilt regelmäßig Stichproben von Patienten mit Atemwegserkrankungen entnommen und im Labor untersucht werden, erläuterte eine Ministeriumssprecherin das mögliche Vorgehen. Basierend auf den Ergebnissen wären dann regionale Hochrechnungen möglich. "Die Möglichkeiten einer Umsetzung müssen jedoch zunächst in logistischer, technischer und finanzieller Hinsicht geprüft werden."

Drese kündigte einen Neun-Punkte-Plan zur Bekämpfung von Corona für Herbst und Winter an. Er soll in Kürze dem Landeskabinett vorgelegt werden. Bisher stehe das Grundgerüst, es fehlten aber noch einige bundespolitische Entscheidungen. Der Corona-Expertenrat soll deshalb kommende Woche erneut zusammentreten. Die Ministerin betonte, angesichts der sicherheits- und energiepolitischen Krisen weltweit sei es umso wichtiger, Risiken in Zusammenhang mit dem Coronavirus zu minimieren.

Der Corona-Expertenrat des Landes Mecklenburg-Vorpommern besteht dem Ministerium zufolge aus 11 ständigen Mitgliedern und 15 weiteren Akteuren. Ihm gehören etwa die Professoren Nils-Olaf Hübner, Lars Kaderali und Emil Reisinger an, außerdem Vertreter von Wohlfahrtsverbänden, Ärztevereinigungen und Kommunen.

© dpa-infocom, dpa:220815-99-395997/4

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