Gesundheit - Schwerin:RS-Virus führt zu vermehrten Krankenhaus-Einweisungen

Corona
Ein Schild mit dem Schriftzug "Krankenhaus" weist die Richtung. Foto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa (Foto: dpa)

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Schwerin (dpa/mv) - Kleinkinder werden im Nordosten vermehrt wegen einer Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) ins Krankenhaus eingewiesen. Aktuell gebe es tatsächlich viel mehr relativ schwer verlaufende Infektionen bei Ein- und Zweijährigen, bestätigte Claudius Werner, Kinder- und Jugendmediziner am Helios-Klinikum Schwerin. Doch auch sonst treten mehr Fälle auf: Grund für die Häufung sei die Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen. Die Kinder, die sich in den vergangenen zwei Jahren wegen Masken, des selteneren Kontakts zu anderen Menschen und der Abstandsregeln nicht angesteckt haben, holen dies dem Experten zufolge nun nach.

Bereits Ende Juli hatte das Robert Koch-Institut (RKI) für den Herbst und Winter eine Stärkung der ambulanten und stationären Versorgung empfohlen, "angesichts der zusätzlich zu erwartenden Belastung durch akute Atemwegsinfektionen, die in der Saison 2020/21 aufgrund der kontaktreduzierenden Maßnahmen in der letzten Saison nicht in der Bevölkerung zirkulierten, wie z. B. Influenza und RSV". Größere RSV-Ausbrüche unter Kindern wurden bereits im Mai aus Israel und in den Sommermonaten in den USA, Australien und Japan gemeldet.

Laut RKI ist das RS-Virus ein weltweit weit verbreiteter Erreger von akuten Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege in jedem Lebensalter. Dennoch werden besonders Frühgeborene und Kinder mit Vorerkrankungen als Risikopersonen aufgeführt. Dass die Infektion für Kinder gefährlicher ist, erklärte Werner damit, dass die Erreger bei Kleinkindern tiefer in die Atemwege eindringen und so auch zu einer Lungenentzündung führen können.

Alle größeren Kliniken im Nordosten hatten am Dienstag eigenen Angaben zufolge Kinder zwischen 0 und 4 Jahren mit einer RSV-Infektion in Behandlung. Die Kliniken in Schwerin, Rostock und Neubrandenburg bestätigten zudem eine im Vergleich zu anderen Jahren ungewöhnliche Häufung der Fälle, jedoch wurde nirgends eine drohende Überlastung hierdurch gemeldet. Aus Rostock hieß es: "Auch in den kommenden Wochen rechnen wir mit zunehmenden Fällen. Darauf sind wir vorbereitet."

© dpa-infocom, dpa:211027-99-757949/2

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