Gesundheit - Schönefeld:Kaum noch Passagiere an Berliner Flughäfen

Berlin
Die verwaiste Haupthalle des Flughafens Tegel. Foto: Wolfgang Kumm/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Angedeutet hat sich die Entwicklung schon länger, nun liegen die Daten schwarz auf weiß vor: Die Passagierzahlen an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld sind wegen der Corona-Pandemie drastisch eingebrochen.

Wie aus dem am Samstag veröffentlichten Verkehrsbericht März hervorgeht, betrug der Rückgang bei den Fluggästen auf den ganzen Monat betrachtet bei fast zwei Dritteln (64,7 Prozent). In den letzten Tagen sei die Zahl der Fluggäste aber weiter deutlich gesunken, da der Flugverkehr weltweit fast komplett zusammengebrochen sei.

Aktuell liege der Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat daher bei rund 95 Prozent, erklärte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup. In den kommenden Wochen sei nicht mit Besserung zu rechnen, sondern wohl erst in einigen Monaten. "Die Pandemie hat den Passagierflugbetrieb praktisch lahmgelegt."

Am Flughafen Tegel wurden im März laut Statistik noch 693 451 Fluggäste abgefertigt. Das ist ein Minus von 64,8 Prozent im Vergleich zu März 2019. In Schönefeld waren es 341 429 Passagiere, 64,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Die Flugbewegungen sanken weniger stark als die Passagierzahlen. Insgesamt starteten und landeten im März 2020 an beiden Flughäfen 12 979 Maschinen. Das waren 46,5 Prozent weniger als im März 2019. Tegel zählte 8578 Maschinen (-46,9 Prozent), Schönefeld 4401 Flugzeuge (-45,7 Prozent).

Im gesamten ersten Quartal 2020 fertigten die Flughäfen der Hauptstadtregion 5,57 Millionen Passagiere ab. Das waren 29,4 Prozent weniger als im ersten Quartal 2019.

Der Frachtverkehr ging im März um 16,7 Prozent auf 2321 Tonnen zurück, also bei weitem nicht so stark wie der Passagierverkehr. In Tegel wurden 1202 Tonnen Güter umgeschlagen, in Schönefeld 1119 Tonnen.

Nach Ostern soll entschieden werden, ob Tegel vorübergehend geschlossen wird. Der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft wollte den Airport eigentlich schon vor Tagen vom Netz nehmen, um Kosten zu sparen. Dem folgten die Gesellschafter Berlin, Brandenburg und der Bund am vergangenen Montag aber nicht. Berlin hatte für den Schritt geworben. In Aussicht gestellt wurden der Flughafengesellschaft bis zu 300 Millionen Euro zusätzliches Eigenkapital als Corona-Hilfe.

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