Gesundheit - Schneverdingen:Allein auf 25-Meter-Bahn: Bad öffnet für Dauerkarteninhaber

Corona
Rosie (l) und Manfred Warnke schwimmen im Heidjers Wohl Hallenbad. Foto: Philipp Schulze/dpa (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Schneverdingen (dpa/lni) - Ungestört Bahnen schwimmen: Ausgerechnet in der Corona-Pandemie wird im Hallenbad in Schneverdingen im Heidekreis etwas möglich, was es sonst kaum gibt. Dauerkartenbesitzer haben dort das Hallenbad derzeit je eine Stunde ganz für sich, wie der Geschäftsführer der Stadtwerke Heidjers, Lars Weber, mitteilt. Rund 30 Stammkunden, die trotz ungewisser Pandemielage im vergangenen Jahr eine Dauerkarte kauften, dürfen nun das Bad zwei Mal pro Woche nutzen - für sich allein oder mit bis zu fünf Haushaltsmitgliedern.

"Das läuft ganz wunderbar", sagt Stammgast Manfred Warnke, der seit 15 Jahren regelmäßig mit seiner Frau zum Bahnenschwimmen in das Bad kommt. "Es hat uns richtig gefehlt", sagt der 70-Jährige. Nach einem Bandscheibenvorfall tue ihm die Bewegung im Wasser gut. Eine Dreiviertelstunde schwimmen die beiden, in dieser Zeit desinfizieren Badeaufsichten Dusche und Umkleidekabine. Da das Bad damit auch doppelt ausgestattet ist, können sich immer zwei Badegruppen gleichzeitig umziehen. Die einen kommen, die anderen gehen.

Aber lohnt sich der ganze Aufwand? Ja, für sein Bad schon, sagt Geschäftsführer Weber. "Aber für jedes Bad kann das natürlich anders aussehen." In Schneverdingen sei das Bad das ganze Jahr über mit Wasser gefüllt und durch Energie einer benachbarten Biogasanlage ohnehin beheizt. Zusätzliche Kosten gebe es nun lediglich durch die Badeaufsichten. Das Interesse an dem Angebot sei riesig, sagt Weber. Wenn es möglich wäre, könne er nun bis zu 500 Dauerkarten verkaufen - doch mit 30 Dauergästen, die zwei Mal pro Woche kommen dürfen, sei das Bad schon ausgelastet.

Nach Angaben der Stadtwerke ist die Lösung vom Gesundheitsministerium und vom örtlichen Gesundheitsamt abgesegnet. Die Betreiber berufen sich dabei auf ein Urteil des Verwaltungsgerichts Hannover, das einer Fitnessstudio-Betreiberin Recht gegeben hatte. Die Frau hatte ein Konzept erarbeitet, bei dem sie ihr Studio trotz des Corona-Lockdowns stundenweise an eine Person beziehungsweise einen Haushalt untervermietet, um Individualsport zu ermöglichen.

© dpa-infocom, dpa:210307-99-720965/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: