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Gesundheit - Saarbrücken:Mitarbeiter wenden sich gegen Schließung der Klinik Lebach

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Lebach (dpa/lrs) - Beschäftigte des Caritas-Krankenhauses im saarländischen Lebach wehren sich gegen die angekündigte Schließung ihres Standortes. Die Corona-Krise zeige, wie wichtig der Erhalt des Krankenhauses Lebach für das Saarland sei, teilten die Mitarbeiter am Donnerstag mit. Es sei "sowohl strategisch als auch geografisch" von enormer Bedeutung: Neue Intensivbetten und eine neu aufgestellte Covid-19-Station mit insgesamt 27 Betten seien "in der aktuellen Situation existenziell für das Saarland".

Der Standort sei auch für die medizinische Bevölkerung des Saarlandes über den Zeitraum der nächsten Jahre notwendig, hieß es in dem Schreiben. Der Träger, die Cusanus Trägergesellschaft Trier (CTT), hatte die Schließung der Klinik für Mitte dieses Jahres angekündigt. Der genaue Zeitpunkt ist noch offen. Saar-Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) hat die CTT aufgefordert, bis spätestens zum 17. April Klarheit zu schaffen. Der Träger müsse erklären, "ob er eine Schließungsentscheidung und wenn ja zu welchem Zeitpunkt" treffe. "Wir brauchen im nördlichen Saarland eine medizinische Versorgung und wir brauchen für die Beschäftigten eine Lösung."

Das Krankenhaus zählt rund 500 Mitarbeiter. In den vergangenen Jahren arbeitete es defizitär. Die Saar-Landesregierung habe versucht, das Krankenhaus in eine Zukunft zu führen, teilte das Ministerium weiter mit. Jedoch fehlten dem Träger die finanziellen Mittel. Das Lebacher Krankenhaus habe mit 32 Millionen den höchsten Sanierungsstau aller Krankenhäuser, hieß es.

Die Geschäftsführung der CTT teilte am Donnerstag auf Anfrage mit, es gebe noch kein Schließungsdatum. "Ein solches ist weder terminiert noch gibt es gremienseitig einen solchen Schließungsbeschluss." Derzeit komme die CTT ihrem Versorgungsauftrag in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium nach.

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