Schwerin (dpa/mv) - Angespannt, aber noch beherrschbar - so beschreiben Kliniken im Land die derzeitige Lage in ihren Häusern im Rahmen der Corona-Pandemie. Viele Kliniken fahren weiterhin einen eingeschränkten Betrieb und haben etwa nicht zwingend notwendige Eingriffe ausgesetzt. Keines der großen Häuser war nach vorläufigem Kenntnisstand von Ausbrüchen mit mutierten Coronaviren betroffen.
Man habe seit Anfang Januar einen Anstieg von infizierten Patienten und Mitarbeitern, hieß es am Donnerstag etwa von den Helios Kliniken Schwerin. Die Lage habe sich in den vergangenen Tagen stabilisiert. "Von einer Entspannung kann jedoch noch keine Rede sein." Derzeit behandele man 45 Covid-Patienten und verfüge noch über vier freie Intensivbetten.
Die Universitätsmedizin Rostock behandelt nach Angaben vom Donnerstag 43 Covid-Fälle, davon 10 auf der Intensivstation. Knapp 10 Prozent der Intensivbetten seien noch frei. Man spüre deutlich, dass andere Häuser sich abgemeldet haben oder bestimmte dringliche Eingriffe momentan nicht durchführen. Das zwischenzeitlich wegen mehrerer Infektionen für neue Patienten geschlossene Zentrum für Innere Medizin nimmt seit Dienstag wieder Patienten auf.
Das Universitätsmedizin Greifswald vermeldete 40 Corona-Infizierte, die stationär behandelt würden, davon 12 intensivmedizinisch. Es gebe sieben freie Intensivbetten für Corona-Patienten und acht, die nicht für Corona-Patienten vorgesehen seien. Insgesamt seien schon 34 Patienten verstorben.
Vom Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg hieß es am Donnerstag, von 29 betreibbaren Intensivbetten seien 27 belegt. Die Zahl der Covid-19-Patienten sei leicht rückläufig und liege bei 55, davon 10 auf der Intensivstation und 15 in der Bethesda Klinik, die als Ersatzkrankenhaus diene.
Das Helios Hanseklinikum Stralsund behandelte nach Angaben vom Donnerstag 12 Patienten mit Covid-19 auf Normalstation und 5 auf der Intensivstation. Man könne das übliche Versorgungsgeschehen aufrecht erhalten und Patienten weiterhin vollumfänglich behandeln.
Das Südstadtklinikum in Rostock konstatierte eine spürbare Mehrbelastung in den vergangenen Tagen, "die wir aber gemeinsam gut gemeistert haben". Es habe für mehrere Tage die gesamte Notfallversorgung der Stadt Rostock und der umliegenden Region übernommen. Insgesamt würden sieben Covid-Patienten auf der normalen Corona-Station behandelt und drei auf der Intensivstation.
Das auf Herz- und Diabetespatienten spezialisierte Klinikum Karlsburg bei Greifswald hat wegen Corona-Infektionen vorläufig seine Ambulanzen geschlossen.
Fünf ausgewählte Reha-Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern bleiben mindestens bis Ende Februar Ersatz-Krankenhäuser. Patienten mit bereits abklingenden Covid-19-Symptomen sowie Patienten mit anderen Krankheiten könnten dort versorgt werden, teilte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) am Donnerstag mit. Damit würden die regulären Krankenhäuser entlastet. Im Januar seien in den Ersatzkliniken 55 Patienten behandelt worden.
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