Erfurt/Berlin (dpa/th) - Die Zahl der HIV-Neudiagnosen in Thüringen ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr entgegen dem Bundestrend gesunken. 25 Diagnosen seien im vergangenen Jahr neu gemeldet worden, wie aus einem aktuellen Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Im Jahr davor waren es 43 gewesen. Deutschlandweit wurden dagegen 2022 rund 2500 HIV-Neudiagnosen gemeldet und ein Jahr zuvor etwa 2260.
Dabei muss nach Angaben des RKI allerdings berücksichtigt werden, dass die Zahl der HIV-Neudiagnosen 2020 und 2021 deutlich zurück ging - wahrscheinlich wegen der Corona-Pandemie. Da HIV laut RKI über Jahre keine auffälligen Beschwerden verursacht, kann der Infektionszeitpunkt bei einer Neudiagnose länger zurückliegen.
Zusätzlich wurden vergangenes Jahr bundesweit rund 720 Neudiagnosen von Geflüchteten aus der Ukraine gemeldet. Bei den meisten dieser Fälle handle es sich aber nicht um tatsächliche Neudiagnosen, sondern um einen erstmaligen Nachweis in Deutschland. Für Thüringen wurden demnach neun solcher Neudiagnosen erfasst.
Durch die Einnahme von HIV-Medikamenten haben Infizierte, die rechtzeitig mit einer Therapie beginnen, nach Angaben der Deutschen Aidshilfe gute Chancen auf eine normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität. Dafür sei es wichtig, dass die Infektion rechtzeitig durch einen HIV-Test festgestellt werde. Durch die Einnahme von Medikamenten könne eine Aids-Erkrankung verhindert werden.
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