Potsdam (dpa/bb) - Der Brandenburger Landestierschutzbeauftragte Stefan Heidrich hat einen Spendenaufruf für die meist von Vereinen betriebenen Tierheime im Land gestartet. Das Spendenaufkommen sei bereits deutlich gesunken, weil die Tierheime wegen der Beschränkungen in der Corona-Krise auch keine Veranstaltungen mehr machen könnten, sagte Heidrich am Mittwoch in Potsdam. Daneben fielen Einnahmen aus der Pflege von Haustieren in Urlaubszeiten oder für Hundetraining weg.
Aus praktischen oder formalen Gründen können die Vereine Heidrich zufolge keine Mittel aus dem Soforthilfeprogramm der Landesregierung beanspruchen. Spendenbereite Bürger sollten sich an den örtlichen oder überregionalen Tierschutzverein wenden. "Das grundsätzliche Problem ist, dass auch in Zeiten von Corona die Tiere weiter versorgt werden müssen." Obendrein fielen die Grundkosten und die Kosten für erforderliche Dienstleistungen weiterhin an. Manche Tierheim-Leitungen hätten schon Stromkosten aus der eigenen Tasche bezahlt.
Viele Tierheime kämen zudem an ihre Belastungsgrenze, weil Ehrenamtler wegen der Kontaktbeschränkungen nicht eingesetzt werden könnten, berichtete der Landesbeauftragte. "Das Stammpersonal arbeitet bereits präventiv im Schichtsystem, um keine Infektionsketten zuzulassen." Und während weiter Fundtiere abgegeben würden, sei eine Vermittlung der Schützlinge an neue Halter nur unter großen Schwierigkeiten möglich.