Gesundheit - Potsdam:Brandenburg: Lösung für Anerkennung nach Studium in Polen

Brandenburg
Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen), Gesundheitsministerin in Brandenburg. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Potsdam/Stettin (dpa/bb) - Das Problem der fehlenden Zulassung junger Mediziner nach einem Studium in Polen könnte nach Ansicht von Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) bald gelöst sein. Die Ministerin deutete nun an, wie ein mögliches Ergebnis aussehen könnte. "Wir wollen jetzt eine Lösung nach dem Muster Mecklenburg-Vorpommerns bringen", sagte Nonnemacher der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. "Wir arbeiten jetzt etwas aus, das auf eine uneingeschränkte Berufserlaubnis mit einer anschließenden mündlichen Prüfung hinauslaufen wird." Nonnemacher hatte bereits am Sonntag angedeutet, dass sich eine Lösung anbahnt. Darüber berichteten mehrere Medien.

Im vergangenen Jahr hatte Polen die Anforderungen an eine automatische Anerkennung der Berufsqualifikation zum Arzt auf Grundlage eines Medizinstudiums in Polen erhöht. Das Land will zwei Zusätze einer EU-Richtlinie nicht abschaffen. Dabei geht es um Grundkenntnisse im Bereich Medizinrecht und -ethik vor allem bezogen auf Polen ("LEK") und um eine Ausbildung ähnlich dem Arzt im Praktikum ("Staz"). Mehrere junge Deutsche hatten ihr Studium an der Pommerschen Medizinischen Universität (PUM) in Stettin beendet - kurz zuvor begannen aber die gestiegenen Anforderungen. Sie bekommen in Brandenburg deshalb derzeit keine Approbation.

Die Brandenburger Gesundheitsministerin sieht Bewegung auf Bundesebene. "Ein Gutachten des Parlamentarischen Dienstes des Deutschen Bundestages sieht einen Ermessensspielraum, den die Zulassungsbehörden auf deutscher Seite nutzen können und sollten", sagte Nonnemacher. "Es gibt auch ein Schreiben von Bundesgesundheitsminister Spahn, der sagt, dass er vor dem Hintergrund auch empfiehlt zu approbieren. Das hat jetzt eine belastbare Grundlage."

Seit 22 Jahren gibt es an der PUM einen englischsprachigen Medizinstudiengang für Studenten aus dem Ausland. Der Asklepios-Konzern - speziell das Klinikum Uckermark - arbeitet seit 2013 mit der Uni zusammen, um deutsche Ärzte für seine Kliniken ausbilden zu lassen.

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