Stuttgart (dpa/lsw) - Die rund 120 000 Pflegekräfte im Südwesten und ihre Anliegen sollen künftig besser vertreten werden. Eine Pflegekammer soll die Attraktivität des Berufsstandes und damit die Zahl der dringend benötigten Pflegekräfte erhöhen. Wie die „Heilbronner Stimme“ und der „Mannheimer Morgen“ (Dienstag) berichten, will die Landesregierung eine solche Kammer beschließen. Die Einrichtung soll dazu dienen, dass die Beschäftigten ihr Berufsbild selbst gestalten und anderen Entscheidern im Gesundheitswesen in Augenhöhe begegnen können.
Die Kammer soll im Oktober 2021 ihre Arbeit aufnehmen. Ab 2025 übernimmt sie die Weiterbildungen in den Pflegefachberufen. Das Land gibt laut den Zeitungen eine Art Anschubfinanzierung von fast zwei Millionen Euro. Nach ihrer Gründung soll die Kammer sich vollständig aus Mitgliedsbeiträgen finanzieren. Auch einige andere Bundesländer haben bereits eine eigene Pflegekammer.
Die Gründung einer solchen Institution war an eine Befragung von 2700 Pflegekräften in mehr als 228 Einrichtungen gebunden, bei der sich 68 Prozent dafür aussprachen.