Gesundheit:Mehr Arbeitslose in Corona-Krise

Corona
Auf einem transparenten Würfel ist das Logo der "Bundesagentur für Arbeit" zu sehen. Foto: Felix Kästle/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Mainz (dpa/lrs) - Die Corona-Krise treibt die Arbeitslosenzahlen in Rheinland-Pfalz nach oben. Abseits dessen konkretisieren sich die Perspektiven für Hochschulen, die Reisebusbranche und auch für Chöre im Land. Die Infektionszahlen bleiben auf niedrigem Niveau.

ARBEITSMARKT: Der wird weiter von den Folgen der Pandemie belastet. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Mai nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Saarbrücken noch einmal deutlich. Insgesamt waren zwischen Rhein und Mosel 125 100 Menschen arbeitslos gemeldet, 7700 oder 6,5 Prozent mehr als im April. Im Vergleich zum Mai 2019 bedeutet die Zahl sogar ein Plus von 29 200 Arbeitslosen oder eine Zunahme von 30,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote stieg im Mai binnen Monatsfrist von 5,2 auf 5,5 Prozent. Im Mai 2019 hatte sie noch bei 4,3 Prozent gelegen.

HOCHSCHULEN: Hier wird sich der Betrieb zum Wintersemester 2020/2021 zumindest ein Stück weit normalisieren. Weil auch dann noch Corona-Auflagen gelten werden, können laut Wissenschaftsministerium Präsenz-Lehrveranstaltungen voraussichtlich nur eingeschränkt stattfinden. Insofern steht ein Mix aus digitaler und gewohnter Lehre an. Die Hochschulen sollen nach dem Willen des Ministeriums individuelle Lösungen finden. In welcher Form Prüfungen zum Ende des Wintersemesters im Februar 2021 abliefen, sei noch nicht abzusehen. Das derzeitige Sommersemester geht digital über die Bühne.

INFEKTIONSZAHLEN: Am Mittwoch wurden 13 neue Corona-Fälle in Rheinland-Pfalz gemeldet. Damit stieg die Zahl der bestätigten Infektionen innerhalb eines Tages auf 6713 (Stand Mittwoch 10.05 Uhr), wie das Gesundheitsministerium in Mainz mitteilte. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 seit Beginn der Pandemie Ende Februar liegt seit Tagen unverändert bei 230. Aktuell infiziert seien 216 Menschen, 8 weniger als am Tag zuvor. 6267 Menschen gelten als genesen, 21 mehr als am Dienstag. Die stärkste Infektionsdynamik gibt es in der Stadt Worms mit 10 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

BUSREISEN: Sie sind im Land nun schon wieder ab 10. Juni erlaubt. Das freut die Branche. Der Dachverband Mobilität und Logistik Rheinland-Pfalz (MOLO) geht davon aus, dass Mitte Juni wieder in allen Bundesländern Touristenbusse unterwegs sein dürfen. Probleme bereiten dem MOLO zufolge aber im Detail unterschiedliche Vorgaben in einzelnen Ländern. In Rheinland-Pfalz gelte der Mindestabstand von anderthalb Metern, wo das nicht möglich sei, könne auch mit einer Maskenpflicht gearbeitet werden. Schon in Hessen sei es so, dass die anderthalb Meter immer gälten und nicht ersatzweise mit einer Maskenpflicht gearbeitet werden könne. Dann könnten Busse weniger stark besetzt und nicht wirtschaftlich betrieben werden.

CHÖRE: Sie dürfen ab 10. Juni wieder proben. Nun fassen Chöre auch Proben im Freien und Konzerte in der Weihnachtszeit ins Auge. Der Sprecher des Chorverbands Rheinland-Pfalz, Dieter Meyer, sagte in Neuwied, wegen des im Hygienekonzept des Verbands vorgesehenen Mindestabstands von drei Metern zwischen den Sängern sollten in kleineren Räumen nur einzelne Chorteilgruppen nacheinander für maximal eine halbe Stunde proben und dazwischen lüften. Das gesamte Ensemble könnte auch im Freien singen, wenngleich sich die Sänger dort schlechter gegenseitig hörten als in Gebäuden: "Da geht der Klang nach oben weg", erklärte Meyer. Der Verband hoffe auf Chorkonzerte im Advent und an Weihnachten dieses Jahres, im Falle eines günstigen Pandemie-Verlaufs.

MUSEUM MAL ANDERS: Auch auf die Sonderausstellung "Ritter, Bauer, Edeldame. Erlebe das Mittelalter mit Händen und Füßen" im Mainzer Landesmuseum steht im Zeichen des Infektionsschutzes. Am Eingang der Schau für Kinder ab sechs Jahren, die von Freitag (5. Juni) an bis zum 18. April 2021 zu sehen sein wird, werden wahlweise Einmal- oder Baumwollhandschuhe gereicht, die auch auf den Touchscreens der zu einem großen Teil interaktiven Ausstellung funktionieren. Zudem bekommen alle Besucher einen Touchstift, mit dem sie ebenfalls auf die Bildschirme tippen können und die sie dann mitnehmen können.

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