Gesundheit - Mainz:Luca-App: Langsamer Start der digitalen Kontaktverfolgung

Corona
Eine Frau scannt mit der Luca-App einen QR-Code. Foto: Christoph Soeder/dpa (Foto: dpa)

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Mainz (dpa/lrs) - Der Start der Luca-App für die Kontaktverfolgung von Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz steht noch am Anfang. "Wir sind dabei die technischen Voraussetzungen im Hintergrund zu schaffen", sagte die Sprecherin des Westerwaldkreises, Alexandra Marzi am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Mainz zum offiziellen Beginn des Projekts in sechs Modell-Landkreisen. "Die Kontaktverfolgung läuft noch manuell." Erste Institutionen hätten sich bereits für Luca registriert, aber nun komme es darauf an, wie es mit Inzidenzen und dem Lockdown weiter gehe, sagte sie mit Blick auf die anstehenden Entscheidungen in Berlin. "Ich brauche keine Luca-App, wenn nichts auf hat."

"Wir warten noch auf das Signal, dass wir loslegen können", sagte der Leiter der Stabstelle Corona in Bad Kreuznach, Ron Budschat - ebenfalls Modellregion. "Wir warten schon seit Tagen auf eine Rückmeldung des Unternehmens." Er freue sich auf den ersten Schritt der Digitalisierung bei der Kontaktnachverfolgung. Wie gut die App genutzt werde, bleibe abzuwarten.

Andre Walgenbach, Betreiber des Comic- und Anime-Ladens XStore in Bad Kreuznach, hat sich schon auf der Betreiberseite registriert. "Das dauert zwei Minuten." Er habe es auch schon mit seiner eigenen App getestet. "Das funktioniert reibungslos." Er hofft, dass die Kunden die App gut annehmen. Gerade in den kleinen Läden sei "die Zettelwirtschaft sehr aufwendig", um Kontakte im Fall einer Infektion zu verfolgen. "Mit der Luca-App scannt man sich einfach per QR-Code ein, ist automatisch eingecheckt. Und sobald man den Laden oder einen gewissen Bereich verlässt, ist man sofort automatisch wieder ausgecheckt", schwärmt Walgenbach. "Es spart Unmengen an Papierkram." Gerade in den kleinen Läden hielten sich die Kunden oft nur wenige Minuten auf.

Im Kreis Ahrweiler läuft die Nachverfolgung per Luca-App dagegen bereits seit dem 26. März, wie Kreissprecherin Carolina Wicher sagte. Erste Erfahrungen seien sehr positiv. Die Nachfrage steige, sowohl der Locations, die mitmachten, als auch der Zugriffe. Wie Ahrweiler sind auch der Rhein-Lahn-Kreis und der Kreis Bad Dürkheim bereits in der Landkarte der Luca-App eingetragen, die anderen drei Modellregionen fehlen noch.

"Wir sind startklar. Die Schnittstelle zum Gesundheitsamt steht", sagt Sina Müller vom Kreis Bad Dürkheim. Ein paar Betriebe hätten sich schon angemeldet. "Aber da war heute noch kein positiver Fall darunter."

Auf der Homepage des Rhein-Lahn-Kreises heißt es: "Die Bereitstellung zum Betrieb der Luca App wurde von Seiten des Kreis-Gesundheitsamts technisch umgesetzt." Gewerbetreibende und Privatpersonen könnten sich jetzt anmelden und die App nutzen. Auf der Homepage des Kreises Mayen-Koblenz ist zu lesen: "Mit der Luca-App kommt ab Ende April ein innovatives digitales Instrument zur Kontaktregistrierung und -nachverfolgung im Landkreis Mayen-Koblenz und der Stadt Koblenz zum Einsatz." Und: "Das Luca-System verbindet Gäste, Betriebe und das Gesundheitsamt und ermöglicht auch, private Veranstaltungen zu dokumentieren."

Die Luca-App in Verbindung mit der Software Sormas in den Gesundheitsämtern ist eine Voraussetzung, um Modellregion zur behutsamen Öffnung im Lockdown zu werden. Andere Kriterien sind eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 und ein regional wirksames und nachweisbares Schnelltestkonzept. Ziel ist es, Kontakte für den Fall einer Coronavirus-Ansteckung lückenlos zu dokumentieren. Wer sich die kostenlose App herunterlädt, gibt einmalig seine Kontaktdaten an und kann dann etwa im Restaurant sein Smartphone vorzeigen, die Daten werden verschlüsselt erfasst und im Infektionsfall dem Gesundheitsamt elektronisch übermittelt.

© dpa-infocom, dpa:210412-99-176391/2

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