Gesundheit - Mainz:Fast ein Viertel aller Schulkinder hat psychische Probleme

Deutschland
Mädchen hält sich Hände vor das Gesicht. Foto: Nicolas Armer/dpa (Foto: dpa)

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Fast jedes vierte Schulkind im Saarland hat nach einer DAK-Analyse mit psychischen Problemen wie Depressionen oder Ängsten zu kämpfen. Hochgerechnet seien insgesamt rund 2300 saarländische Schulkinder im Alter von zehn bis 17 Jahren betroffen, teilte die Krankenkasse DAK am Donnerstag in Saarbrücken mit. "Diese Kinder leiden oft leise, bevor sie eine passende Diagnose bekommen. Wir müssen alle aufmerksamer werden - ob in der Familie, in der Schule oder im Sportverein", hieß es in einer Mitteilung.

Depressionen und Angststörungen treten auch parallel auf: Jeder sechste Junge im Saarland mit einer diagnostizierten Depression habe auch eine Angststörung. Bei den Mädchen sei es jedes vierte, gab die DAK bekannt. Die Studie hatte die DAK bei der Universität Bielefeld beauftragt. Dazu wurden Abrechnungsdaten von rund 10 000 minderjährigen Versicherten der Jahre 2016 und 2017 herangezogen.

Die Studie ergab weiter, dass jedes fünfte Mädchen und etwa jeder siebte Junge im Alter zwischen 15 und 17 Jahren ein Antidepressivum einnehme. Und: Elf Prozent der saarländischen Schulkinder mit einer diagnostizierten Depression seien 2017 stationär behandelt worden. Nach der Entlassung fehle oft eine passende ambulante Nachsorge. In Folge sei jedes vierte dieser Kinder zwischen zehn und 17 Jahren innerhalb von zwei Jahren mehrfach stationär in Behandlung.

Die DAK-Gesundheit verbessere die Versorgung depressiver Schulkinder im Saarland nun mit neuen Angeboten, unter anderem, damit Schulkinder nach einer Krankenhausentlassung besser aufgefangen werden, hieß es.

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