Gesundheit - Mainz:Impf-Termine werden ausgeweitet: Friseure öffnen

Corona
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Foto: Thomas Frey/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Mainz (dpa/lrs) - Corona-Schutzimpfungen sind in Rheinland-Pfalz ab nächster Woche auch für Erzieherinnen, Tageseltern, Grundschul- und Förderschullehrer sowie eine Reihe anderer Berufsgruppen möglich. Neben Friseuren können vom kommenden Montag an auch Blumenläden, Fahrschulen, Fußpflege und Tierparks öffnen. Garten- und Baumärkte dürfen ein "gartencenter-typisches Sortiment" verkaufen, aber nur draußen. Einzelunterricht in Musikschulen ist auch wieder möglich - außer Gesang und das Spielen auf Blasinstrumenten, wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Dienstag in Mainz nach der Kabinettssitzung mitteilte. Mit den Öffnungen passe sich Rheinland-Pfalz an seine Nachbarbundesländer an.

Bestellte Ware kann nicht mehr nur abgeholt, sondern - unter strengen Auflagen - auch im Geschäft anprobiert werden. Beim "Termin-Shopping" darf aber immer nur ein Hausstand das Geschäft betreten. Dies sei für Bekleidungsgeschäfte mit Stammkunden und Brautmodenläden eine Perspektive, sagte Dreyer. Zwischen den Terminen müsse 15 Minuten Pause für Hygienemaßnahmen sein. Bei den Tierparks und botanischen Gärten dürften maximal 25 Prozent der möglichen Besucher eingelassen werden, und die Tickets müssten im Voraus gebucht werden.

Rund 40 000 Erzieher, Erzieherinnen und Tageseltern, 6000 Förderschullehrer sowie 12 000 Beschäftigte und Lehrkräfte von Grundschulen können von diesem Samstag an online Termine im Impfportal des Landes für die Corona-Impfung machen. Von Montag an sollen dann wöchentlich rund 20 000 Menschen geimpft werden. Möglich ist das dann auch für Hebammen, Personal aus therapeutischen Praxen, Mitarbeiter körpernaher medizinischer Dienstleistungen wie etwa Podologen, Personal in Rehakliniken und geriatrischen Klinken sowie von Hausnotrufen. Zu der Gruppe, die jetzt geimpft wird, gehört auch das Personal des öffentlichen Gesundheitsdienstes und der Krankenhausinfrastruktur. Die Polizei beginnt noch in dieser Woche mit den Impfungen. Auch die Justizvollzugsbeschäftigten und Menschen, die Behinderte betreuen, bekommen eine Schutzimpfung.

Die über 80-Jährigen im Terminpool der 31 Impfzentren sollen bis Mitte April alle ihre Spritzen bekommen haben. Die Zweitimpfungen in den 474 Altenheimen des Landes sollten noch in dieser Woche abgeschlossen werden. 80 Prozent der Bewohner und gut 70 Prozent der Mitarbeiter seien dann gegen das Coronavirus geimpft. "Wir wollen den Restprozenten dann allen noch ein Angebot machen", sagte Dreyer. Mit der Impfung behinderter Menschen in betreuten Wohngruppen und Pflegeeinrichtungen sei bereits begonnen worden.

Die Beschlüsse seien an den Landtag weiter geleitet worden. Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) werde sie am Mittwoch im Ausschuss vorstellen und der Ministerrat abschließend am Freitag entscheiden. Die Corona-Bekämpfungsverordnung werde zunächst vom 1. bis 14. März verlängert.

Von der nächsten Bund-Länder Schalte am 3. März erhofft sich Dreyer eine "bundesweit möglichst einheitliche Linie". "Es gibt das Bedürfnis, dass wir Perspektiven entwickeln. Das heißt nicht, dass morgen alles auf ist", mahnte die Ministerpräsidentin. Ziel müsse es sein, ein Szenario zu entwickeln und einen gemeinsamen Weg zu gehen. "Wenn dies nicht möglich ist, werden wir uns als Land Rheinland-Pfalz Gedanken darüber machen, wie wir das hinbekommen".

© dpa-infocom, dpa:210222-99-547469/4

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