Gesundheit - Mainz:Dreyer dämpft hohe Lockerungserwartungen vor Merkel-Schalte

Corona
Malu Dreyer, die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, mit Mundschutz. Foto: Andreas Arnold/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Mainz (dpa/lrs) - Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat Erwartungen an Öffnungen zu Ostern gedämpft. Man müsse schauen, was möglich ist, ohne zu große Hoffnungen zu haben, weil die Infektionszahlen steigen, hatte Dreyer nach dem Impfgipfel am Freitagabend in Mainz gesagt. Die Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beraten an diesem Montag in einer Video-Schalte über weitere Öffnungsschritte aus dem Corona-Lockdown.

Dabei soll es aus Sicht der Staatskanzlei in Mainz vor allem um eine Oster-Perspektive für die Gastronomie und die Tourismusbranche gehen - sowie um den Ausbau der Teststrategie. Allerdings steigen die Neuinfektionen wieder deutlich und erschweren im bereits verabschiedeten Stufenplan vorgesehene Lockerungen. Am 27. März beginnen in Rheinland-Pfalz die Osterferien.

Möglicherweise könne auch über den Plan eines "Rheinland-Pfalz-Modells" mit behutsamen Öffnungsschritten für Kommunen mit einer Inzidenz unter 100 Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen gesprochen werden, sagte Dreyer. Dies will sie Mitte der Woche mit den Kommunen entwickeln, um etwa Theatern, Gastronomie und Fitnessstudios eine Öffnung zu ermöglichen - unter strengten Auflagen, Tests und Kontrollen.

An diesem Montag kann in Rheinland-Pfalz zunächst die Außengastronomie aber wieder öffnen - wenn die Inzidenz unter 100 liegt und nur mit strengen Auflagen. Dazu gehören auch Schnelltests. Terminshopping wird erleichtert und auch spontane Buchungen an Ort und Stelle sind möglich. Zudem beginnen die Hausärzte im ganzen Land damit bei Hausbesuchen bettlägerige Menschen gegen das Coronavirus zu impfen.

Weil die Beratungen länger dauern könnten, wird Dreyer darüber erst am Dienstagmorgen berichten. Sie informiert zunächst den Ältestenrat des Landtags und dann die Öffentlichkeit.

Nach Angaben des Sozialministeriums lag die Inzidenz, also die Zahl der neuen Fälle pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen, bei am Sonntag bei 77,7. Am Vortag lag der Wert bei 73,9.

Trotz stark steigender Corona-Infektionszahlen ist eine klare Mehrheit der Deutschen gegen eine Verschärfung des Lockdowns. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprachen sich kurz vor der Bund-Länder-Konferenz an diesem Montag nur 30 Prozent dafür aus, die Einschränkungen zur Kontaktvermeidung wieder auszuweiten. 23 Prozent sind dagegen für eine Beibehaltung der noch bis zum 28. März geltenden aktuellen Maßnahmen, 22 Prozent sind sogar für eine Lockerung. 15 Prozent befürworten ein Ende aller Einschränkungen der Freiheitsrechte. Zehn Prozent machen keine Angaben.

© dpa-infocom, dpa:210321-99-913182/3

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