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Gesundheit - Mainz:Abitur in Krisenzeiten: keine Probleme, aber keine Feiern

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Mainz (dpa/lrs) - Bei den Abiturprüfungen in Rheinland-Pfalz ist es trotz der vielfältigen Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie laut Landesregierung zu keinen Problemen gekommen. Einen Tag vor Abschluss der mündlichen Prüfungen sprach das Bildungsministerium in Mainz am Montag von einem sehr guten Verlauf: "Unsere Schulen, die Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler haben schnell und flexibel reagiert und unter besonderen Bedingungen die Abiturprüfungen stattfinden lassen."

Lediglich in 4 der rund 130 Gymnasien mit G-9, also mit neunjähriger Gymnasialzeit, wurden die Prüfungen zeitlich nach hinten verschoben. Die schriftlichen Abiturprüfungen für rund 15.000 junge Menschen fanden bereits im Januar statt.

An den mündlichen Prüfungen seien generell nur wenige Menschen beteiligt, sagte Lucia Wagner vom Vorstand der Landesvertretung der Schülerinnen und Schüler (LSV). "Diese haben dann einen größeren Abstand zueinander gehalten, als regulär nötig gewesen wäre." Auch in den Warte- und Vorbereitungsräumen seien die Bestimmungen zur Einschränkung von Kontakten eingehalten worden. Allerdings sei es durchaus psychisch belastend gewesen, "in einer solchen Ausnahmesituation zu lernen, wenn um einen herum die ganze Zeit Nachrichten laufen und man sich Sorgen machen muss, die Eltern anzustecken", sagte eine Abiturientin.

Sehr schade sei es, dass alle Feiern ausgefallen seien, bedauerte der LSV. "Ich habe zwar jetzt mein Abi, aber es fühlt sich nicht an wie ein Abschluss", sagte die Abiturientin Anna Rosa Huber. "Auch von meiner Stufe konnte ich mich gar nicht verabschieden." Der LSV bedankte sich beim Bildungsministerium für eine klare Kommunikation und den Freiraum bei der Möglichkeit zur Verschiebung von Prüfungen.

Auch Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) zeigte sich dankbar, dass alle Beteiligten so flexibel und gut mit der veränderten Situation umgegangen seien. "Ich weiß, dass die jungen Männer und Frauen ihre mündlichen Abiturprüfungen unter völlig anderen Voraussetzungen gemacht haben, als sie sich das erhofft oder erwünscht hatten." Hinzu komme, dass sie sich nicht wie geplant von ihrem Schulleben verabschieden könnten, sagte Hubig, die zurzeit den Vorsitz der Kultusministerkonferenz führt. "Das tut weh, aber wir alle müssen jetzt unseren Beitrag dazu leisten, die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen."

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