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Gesundheit - Magdeburg:Länder arbeiten an Kriterien für Maskenpflicht in Räumen

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Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt werden die bestehenden Corona-Regeln verlängert - damit bleibt es für die Menschen bei den bisherigen Maßnahmen. Im öffentlichen Personennahverkehr muss weiterhin ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz getragen werden, wie Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Dienstag in Magdeburg bekannt gab. Die Länder wollten einheitlich vorgehen, sagte sie. "Das heißt, eine Maskenpflicht für Innenräume besteht daher nicht." Man bleibe aber beim dringenden Appell, freiwillig eine Maske zu tragen.

Die Gesundheitsminister der Länder wollen für eine mögliche Einführung einer generellen Maskenpflicht in Innenräumen entsprechende Schwellenwerte erarbeiten. "Wir ergreifen diese Maßnahmen dann, wenn wir das Gefühl haben, unser Gesundheitssystem droht zusammenzubrechen", sagte Grimm-Benne am Dienstag. Ziel der Einführung einer Maskenpflicht sei es, eine Infektionswelle zu verlangsamen. Die Maßnahme sei verhältnismäßig einfach anzuwenden, so die SPD-Politikerin, die aktuell Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz ist.

Eine Arbeitsgruppe soll klären, welche Schwellenwerte sinnvoll sind und inwieweit dafür beispielsweise die Hospitalisierungsrate und die Belegung der Intensivbetten berücksichtigt werden müssen. Die Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesgesundheitsbehörden trifft sich am 9. und 10. November.

Die verlängerte Corona-Eindämmungsverordnung gilt in Sachsen-Anhalt nun bis zum 26. November. Das Infektionsschutzgesetz regelt zudem, dass in Gesundheitseinrichtungen Masken getragen werden müssen. Grimm-Benne stellte am Dienstag noch einmal klar, dass in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern nur dort eine Maske getragen werden müsse, wo es viele Kontakte mit externen Personen gebe, beispielsweise in einem Bistro, in Wartezonen oder Aufzügen. In Räumlichkeiten, die grundsätzlich nur von Bewohnern genutzt würden, bestehe keine Pflicht zum Tragen von Masken.

Das Robert Koch-Institut gab die Inzidenz für Sachsen-Anhalt am Dienstag mit 617,3 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und sieben Tage an. Ende September lag der Wert noch bei 303,8. Die Dunkelziffer dürfte höher sein. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht erfasster Fälle aus - vor allem weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung der Werte führen.

© dpa-infocom, dpa:221025-99-256045/3

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