Gesundheit - Magdeburg:Hotels sollen bald für Sachsen-Anhalter öffnen dürfen

Corona
Armin Willingmann, der Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt. Foto: Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalter sollen die Pfingstferien auch in den Hotels in ihrem Bundesland verbringen dürfen. Das sieht ein Konzept von Wirtschaftsminister Armin Willingmann vor, das der SPD-Politiker am kommenden Dienstag mit der schwarz-rot-grünen Landesregierung beraten will. Hotels sollten parallel zur Gastronomie wieder öffnen dürfen, um Sachsen-Anhalter zu beherbergen, sagte Willingmann am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Damit haben auch Hoteliers in Sachsen-Anhalt erstmals seit der Schließung Ende März eine konkrete Perspektive für die Wiederöffnung.

Zuvor hatte das Kabinett bereits zugesagt, dass Restaurants und Cafés am 22. Mai wieder öffnen dürfen. Das wäre einen Tag nach Himmelfahrt. Die Pfingstferien dauern vom 18. Mai bis zum 1. Juni. "Damit waren wir am Samstag noch Vorreiter", sagte Willingmann, der zuvor eine Öffnung ab dem 18. Mai favorisiert hatte. Seitdem kündigten allerdings zahlreiche Bundesländer frühere Lockerungen an. So sollen im Nachbarland Niedersachsen Gastronomen schon von Montag an wieder öffnen dürfen, wenn sie höchsten 50 Prozent der Plätze anbieten. In einer Videoschalte am Dienstagabend hatten sich die Wirtschaftsminister der Länder auf einen Zeitkorridor vom 9. bis zum 22. Mai für die Wiederöffnung der Lokale geeinigt - Sachsen-Anhalt plant somit den spätestmöglichen Termin.

Willingmann sah die Entwicklung in den anderen Bundesländern skeptisch. "Ich bin ein entschiedener Gegner davon, jetzt in einen Überbietungswettbewerb einzusteigen." Es gehe darum, den Gastronomen eine sichere Perspektive zu geben, aber es gelte weiterhin, dass in zweiwöchigen Abständen geprüft werde, ob einzelne Lockerungen zu einem Anstieg der Corona-Infektionen führten. Eigentlich hatte Sachsen-Anhalt angestrebt, mit Sachsen, Thüringen und Niedersachsen möglichst ähnliche Lockerungstermine zu vereinbaren.

Gerade die frühere Öffnung Niedersachsens hatte zu Kritik am Plan Sachsen-Anhalts geführt: Gastronomen befürchten vor allem im für das hiesige Gastgewerbe wichtigen Harz, Kunden an die Kollegen aus Niedersachsen zu verlieren. Auch Koalitionspolitiker teilen diese Sorge. "Dann fahren die Leute eben weiter nach Braunlage", sagte CDU-Fraktionschef Siegfried Borgwardt am Mittwoch. "Ob das für uns günstig ist, wagen wir sehr zu bezweifeln."

Die Regierung hatte sich auf den Termin nach Himmelfahrt geeinigt um zu verhindern, dass an dem Feiertag bei den traditionellen Feiern die Corona-Regeln zu Abstand und Gruppengrößen nicht eingehalten werden. Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) hatte zuletzt darauf hingewiesen, dass solche Feiern in Deutschland mehrfach zu größeren Corona-Ansteckungen geführt hätten.

Dieses Argument sei kein Grund, die Gastronomie noch wochenlang geschlossen zu halten, sagte Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD). Aus seiner Sicht wäre es sinnvoller, für den Himmelfahrtstag strenge Sonderregeln zu erlassen. "Die Kollegen, die am 21. ihre Saufgelage machen, die gehen, glaube ich, ohnehin nicht in Gaststätten, die machen das ganz woanders."

In Stein gemeißelt ist der Termin aber ohnehin noch nicht - erst am kommenden Dienstag soll das Kabinett endgültig entscheiden, wann die Lockerungen in Kraft treten. Haseloff schloss eine Änderung des Datums am Mittwoch nicht aus. Auch Willingmann kündigte an, dass das Kabinett am Dienstag erneut über das Datum diskutieren müsse. Falls das Kabinett die Lockerung vorziehen sollte, sollen auch die Hotels entsprechend früher für Sachsen-Anhalter öffnen können. Damit solle der Inlandstourismus angekurbelt werden, sagte Willingmann. Ferienhäuser und -wohnungen dürfen bereits am 15. Mai wieder für Einheimische öffnen - also zu den Pfingstferien.

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