Gesundheit - Ludwigshafen am Rhein:IHK-Umfrage: Fast alle Unternehmen leider unter Corona-Krise

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Mainz/Koblenz (dpa/lrs) - Fast alle Unternehmen in Rheinland-Pfalz leiden laut Umfragen der vier Industrie- und Handelskammern (IHK) im Land massiv unter der Corona-Krise und befürchten Umsatzeinbußen. Im Gebiet der IHK Koblenz beispielsweise gaben 92 Prozent von 237 teilnehmenden Unternehmen an, mit Nachfragerückgängen, der Stornierung von Aufträgen und logistischen Engpässen zu rechnen, wie die Kammer am Freitag mitteilte. Für das gesamte Jahr 2020 erwarten 16 Prozent der Betriebe einen Umsatzrückgang von mehr als 50 Prozent, weitere 26 Prozent gehen von einem Viertel oder der Hälfte weniger aus.

Ähnlich das Bild bei den IHKs für Rheinhessen und die Pfalz: Auch hier rechnet etwa ein Viertel von über 200 befragten Firmen mit Umsatzeinbußen zwischen 25 und 50 Prozent. In der Pfalz gaben vier von zehn Unternehmen an, dass ihr Geschäft völlig oder in großen Teilen stillstehe. Bei 45 Prozent der Firmen wurden Aufträge storniert. Tibor Müller, Hauptgeschäftsführer der IHK Pfalz, sagte: "Die Flut der Ratsuchenden steigt, der Druck nimmt täglich zu."

Von der IHK in Trier hieß es, bei 40 Prozent der Unternehmen stehe der Betrieb größtenteils oder komplett still. Diese Kammer hatte binnen drei Tagen 227 regionale Unternehmen befragt. IHK-Chefvolkswirt Matthias Schmitt sprach von "besorgniserregenden" Umsatzrückgängen. "Kaum einer kommt ungeschoren davon. Die Zeichen stehen jetzt eindeutig auf Rezession." Die stärksten Umsatzrückgänge müssen der Trierer IHK zufolge die Reisewirtschaft und das Gastgewerbe hinnehmen, gefolgt vom Großhandel, unternehmensbezogenen Dienstleistern und dem Einzelhandel.

In Rheinhessen erwartet jeder zehnte Betrieb einen Umsatzeinbruch um mehr als 50 Prozent. Hauptgeschäftsführer Günter Jertz sagte: "Angesichts der hohen Zahl angeordneter Geschäftsschließungen setzen gerade kleine und mittlere Unternehmen bisweilen schon verzweifelt auf sofortige Hilfe der Politik." Sein Kollege von der Koblenzer IHK, Arne Rössel, sagte, bei der Auszahlung der Soforthilfen für Kleinstunternehmen sei vor allen Dingen Tempo gefragt.

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