Gesundheit - Kiel:SPD: Maskenpflicht ist in Schulen notwendig

Corona
Serpil Midyatli (SPD) spricht während eines Interviews. Foto: Frank Molter/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Kiel (dpa/lno) - Der Schulstart in Schleswig-Holstein hat nach Ansicht der SPD Fehlentscheidungen von Bildungsministerin Karin Prien (CDU) offengelegt. "Die erste Schulschließung kam schon vor dem heutigen Schulstart, das zeigt: Eine Maskenpflicht zumindest für die sensiblen ersten zwei Wochen ist notwendig". sagte die SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli am Montag. In Rantrum bei Husum musste eine Grundschule wegen einer infizierten Lehrerin zunächst für diese Woche geschlossen werden. In Schleswig-Holstein gibt es keine Pflicht, in den Schulen Masken zu tragen, aber es wird vom Bildungsministerium dringend empfohlen - auch im Unterricht.

Prien verfolge im Ländervergleich "einen einsamen Sonderweg", kritisierte Midyatli. In Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachen sei die Maske in Schulen außerhalb des Unterrichts Pflicht. "Während Prien bei Masken sorglos handelt, bleibt sie im Umgang mit Lehrkräften aus Risiko-Gruppen bei ihrem Herzlos-Kurs. Das ist eine gefährliche Mischung!"

Damit kritisierte die SPD-Landesvorsitzende, dass nur ein kleiner Bruchteil der 1600 Lehrer, die Corona-Risiko-Atteste vorgelegt haben, vom direkten Unterrichten mit Schülern befreit ist. Gegen einen Gerichtsbeschluss, der einer klagenden Lehrerin vorläufig Recht gab, legte das Ministerium nach eigenen Angaben Rechtsmittel ein.

Die Bildungsministerin habe in der Corona-Krise nie eine nachvollziehbare Linie gefunden, kritisierte Midyatli. "Mit der Empfehlung, Masken zu tragen, wird die Verantwortung für den Infektionsschutz auf die Schulleitungen abgewälzt." Die Risiken für das Vorgehen der Ministerin trügen Kinder, Eltern und Lehrkräfte.

Bei möglichen weiteren Schulschließungen wird sich nach Einschätzung der SPD-Landesvorsitzenden außerdem zeigen, dass die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für Fernunterricht immer noch nicht erfüllt seien. "Die Zeit der Ferien wurde dafür nicht ausreichend genutzt", sagte Midyatli.

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