Gesundheit - Kiel:Impfstart: Günther wirbt für breite Teilnahme

Corona
Der Biontech-Impfstoff wird in einem Impfzentrum gezeigt. Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa (Foto: dpa)

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Lübeck (dpa/lno) - Mit dem Einsatz von zunächst zehn mobilen Impfteams hat auch Schleswig-Holstein den aktiven Kampf gegen das neuartige Coronavirus gestartet. Dabei begannen drei der Teams in Lübeck, da die Stadt besonders hohe Infektionszahlen hat. Auch in ersten Kliniken im Land war bereits am Sonntag geimpft worden, wie die Landesregierung am Sonntag mitteilte.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) rief zum Auftakt der Corona-Schutzimpfungen zu einer großen Beteiligung auf. Wer sich impfen lasse, "schützt seine Gesundheit und die Gesundheit anderer und hilft Leben zu retten", betonte Günther am Sonntag anlässlich eines Besuchs im Logistikzentrum der Johanniter in Lübeck. Dort waren am Vormittag drei mobile Impfteams mit Impfstoffen ausgestattet worden. Kurz darauf sollte in Seniorenheimen der Stadt mit dem Impfen von Bewohnern und Pflegepersonal begonnen werden. Ebenfalls am Sonntag sollte auch in Kliniken des Landes die Impfung besonders gefährdeter Mitarbeiter starten.

Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) zeigte sich erfreut, dass der Impfstart noch im alten Jahr erfolgte. "Ich bin sehr froh, dass wir jetzt soweit sind und jetzt diesen großen Schritt zur Bekämpfung der Pandemie gehen können", erklärte er. Doch gelte es weiterhin, die Abstands- und Hygieneregeln streng einzuhalten, um den Erfolg der weiteren Schritte nicht zu gefährden.

Beide Politiker kündigten an, sich ebenfalls impfen lassen zu wollen, und zwar dann, wenn sie nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission an der Reihe seien. Zunächst werden aber Bewohner in Senioren- und Pflegeheimen geimpft, Pflegepersonal und über 80-Jährige, die zu Hause leben. Ältere Menschen leiden oft unter Krankheiten und gelten damit bei einer Corona-Infektion als besonders anfällig für schwere Verläufe.

Nach Angaben der Kieler Staatskanzlei waren am Samstag die ersten rund 10 000 Impfdosen vom Mainzer Unternehmen Biontech und dessen US-Partner Pfizer in Schleswig-Holstein angekommen. Weitere 14 000 Dosen werden für den 28. Dezember und noch einmal 24000 für den 30. Dezember im Norden erwartet. Voraussichtlich am 4. Januar sollen die ersten 15 Impfzentren im Land ihre Arbeit aufnehmen.

Auch die FDP im Land zeigte sich mit Blick auf den Impfstart noch vor Jahresende erleichtert, weil eine breite Verteilung des Impfstoffes maßgeblich dazu beitragen dürfe, die Pandemie absehbar in den Griff zu bekommen, sagte der Vorsitzende der FDP-Fraktion, Christopher Vogt, am Sonntag laut Mitteilung. "Meine Hoffnung ist, dass wir durch die Impfungen in einigen Monaten in vielen Bereichen wieder so leben können wie vor der Pandemie."

Bis Sonntag waren in Schleswig-Holstein 240 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Die Zahl der Menschen mit einer Infektion, die gestorben sind, stieg um 7 auf 366, wie das Robert Koch-Institut am Sonntagmorgen mitteilte. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche lag demnach bei landesweit rund 86. In den Krankenhäusern Schleswig-Holsteins wurden am Samstag 262 Covid-19-Patienten behandelt, 50 auf Intensivstationen. 21 von ihnen mussten beatmet werden.

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