Gesundheit - Kevelaer:Kevelaer-Wallfahrt ohne Pilgergruppen

Corona
Georg Bätzing (r), Bischof von Limburg, hält ein Gebet auf dem Kapellenplatz. Foto: Fabian Strauch/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Kevelaer (dpa/lnw) - Die Corona-Krise trifft die kleine Pilgerstadt Kevelaer am Niederrhein mit aller Härte. Keine organisierten Pilgergruppen, Stornierungen am Fließband bis in den September hinein - nach Einschätzung von Wallfahrtsleiter Rainer Killich drohen dem Marien-Wallfahrtsorts schlimme Einbußen.

"Wenn eine ganze Saison wegbricht, dann ist das katastrophal für die Stadt", sagte Killich. Es sei nicht absehbar, inwieweit die größtenteils familiär geprägten Betriebe in Gastronomie und Handel diese Zeit überstehen könnten. Die Stadt selbst sucht nach Kompensations-Möglichkeiten im Tourismus: "Ich gehe davon aus, über den Rad- und Wandertourismus einiges ausgleichen zu können", sagte die Tourismus-Chefin der Stadt, Verena Rohde. Aber die Wallfahrt sei am Ende viel zu bedeutend, als dass das ganz gelingen könne.

Am 1. Mai hatte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, die Pilgersaison in Kevelaer eröffnet. Die Messe in der Marienbasilika musste wegen der Corona-Krise aber ohne Gemeinde gefeiert werden.

Normalerweise strömen während der Wallfahrtszeit bis zum November rund 800 000 Pilger in das Städtchen am Niederrhein. Charakteristisch sind Hunderte von Pilgergruppen, die zu Fuß, mit dem Rad, Bus oder eigenem Auto nach Kevelaer kommen. Derzeit sind dagegen wegen des Coronavirus nur Pilger erlaubt, die privat und in Eigenregie kommen.

Solche Situationen gab es in den vergangenen Jahrhunderten nur äußerst selten - zuletzt in den beiden Weltkriegen 1914-18 und 1939-1945.

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