Gesundheit - Hille:Soldat nach Beschwerden über Anti-Impf-Aussagen abgezogen

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Hille (dpa/lnw) - Nach Beschwerden über Äußerungen eines Soldaten gegen das Impfen im Einsatz am Impfzentrum im Kreis Minden-Lübbecke hat die Bundeswehr interne Ermittlungen eingeleitet. "Wir sind in Kenntnis davon gesetzt worden, dass sich ein Soldat am Impfzentrum in Hille dort ankommenden Zivilpersonen gegenüber negativ über den Impfstoff und das Impfen im Allgemeinen geäußert haben soll", sagte André Burdich, Sprecher des dort eingesetzten Panzerpionierbataillons 130, am Donnerstag. Der Soldat sei umgehend abgezogen worden und werde auch künftig "definitiv nicht mehr am Impfzentrum eingesetzt". Das "Mindener Tageblatt" hatte von mehreren Vorfällen berichtet, wonach der auf dem Parkplatz eingesetzte Mann in Uniform ankommende Menschen mit Impftermin überzeugen wollte, die Impfung sei schädlich für sie. Er soll sie dem Bericht zufolge als "Impfopfer" und "Probandin" angesprochen und auf sie eingewirkt haben, die Impftermine verstreichen zu lassen.

Der Kreis Minden-Lübbecke teilte auf Anfrage mit, die Vorfälle zu bedauern. "Bedauerlicherweise werfen solche Fehltritte einzelner Personen ein negatives Bild auf die anderen Soldaten, die vor Ort sehr engagiert sind und wertvolle Arbeit erledigen. Das darf nicht sein", hieß es weiter.

Über drohende Konsequenzen sowie Details zum Geschehen könne aufgrund der laufenden Ermittlungen keine Auskunft gegeben werden, sagte der Bundeswehrsprecher. "Die möglicherweise dort kundgetane Einzelmeinung eines Soldaten spiegelt nicht die Meinung der Soldaten des Mindener Panzerpionierbataillons und auch nicht der Bundeswehr. Wir wollen unseren Teil zur Eindämmung der Pandemie beitragen und nehmen diesen Auftrag sehr ernst", betonte Burdich. Auch deswegen habe man zügig Ermittlungen aufgenommen, um das Geschehen umfassend aufzuklären.

Wie an vielen Impfzentren sowie Gesundheitsämtern helfen auch in Minden Soldaten seit einigen Wochen - etwa mit logistischer Unterstützung. Nach Angaben der Bundeswehr sind zurzeit insgesamt 1800 Soldatinnen und Soldaten als sogenannte "helfende Hände" bei der Corona-Bekämpfung im Einsatz.

© dpa-infocom, dpa:210304-99-686588/3

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