Gesundheit - Hamburg:Senatorin befürchtet Verzögerung beim Impfen: Inzidenz sinkt

Corona
Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD). Foto: Ulrich Perrey/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Hamburg (dpa/lno) - Die Impfungen gegen das Coronavirus drohen sich in Hamburg zu verzögern. Ursache sind nach den Worten von Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard die weiter knappen Lagerbestände an Impfstoff. "Um die Versprechen, die gegeben worden sind, (...) einzuhalten, sind wir darauf angewiesen, dass schnell in großen Quantitäten geliefert wird", sagte die SPD-Politikerin. Sonst könnte es bis März oder gar bis Ostern dauern, bis die Berechtigten der ersten Priorität - Pflegeheimbewohner, über 80-Jährige sowie Klinik- und Pflegepersonal - vollständig geimpft sind.

Bund und Länder hatten beschlossen, dieser Gruppe, zu der in Hamburg fast 190 000 Menschen gehören, bis Mitte Februar ein Impfangebot zu machen. "Es steht uns mindestens bis Ende Februar noch eine Zeit bevor, in der wir noch Geruckel haben werden - mal abgesehen von technischen Schwierigkeiten mit irgendwelchen Internetplattformen oder denen mit der Bundes-Telefonnummer 116 117", sagte Leonhard.

Nach einem Aufruf an die Älteren, Impftermine zu vereinbaren, waren diese nach Medienberichten am Donnerstag schnell vergriffen gewesen. Wann weitere Impftermine angeboten werden, konnte die Gesundheitsbehörde am Freitag noch nicht sagen.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sieht das Vorziehen der nächsten Runde der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie positiv. Er halte Beratungen bereits in der kommenden Woche grundsätzlich für gut, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag. Die Runde wird sich nach Angaben der Bundesregierung bereits am kommenden Dienstag zusammenschalten. Ursprünglich war der 25. Januar geplant.

Angesichts weiterhin hoher Infektionszahlen und großer Sorge um die aufgetauchten Coronavirus-Mutationen hatte sich Merkel für den frühen Termin stark gemacht. Auch Tschentscher teile diese Sorgen, hieß es im Rathaus.

Die Zahl der in Hamburg bestätigten Corona-Neuinfektionen erhöhte sich unterdessen um 279. Das waren 45 neue Fälle weniger als am Donnerstag und 258 weniger als am Freitag vor einer Woche, als 537 neue Ansteckungen registriert wurden. Die Zahl vom Freitag sei allerdings eventuell nicht vollständig, sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde. Wegen eines Software-Updates könne es sein, dass einige Fälle unberücksichtigt geblieben seien. Diese würden dann am Samstag nachgetragen.

Berücksichtigt man den vorläufigen Wert, so sank die Zahl der Fälle pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen von 130,8 auf 117,2. Vor einer Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 149,1 gelegen, am vergangenen Montag noch bei 162,3. Seitdem geht der Kennwert zurück.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) stieg in Hamburg die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus um 17 auf 882 (Stand: Donnerstag). Deutschlandweit wurde mit 1113 neuen Todesfällen innerhalb von 24 Stunden ein neuer Höchststand verzeichnet. In Hamburg war der bisherige Höchstwert am Freitag vergangener Woche mit 38 Toten gemeldet worden.

In den Krankenhäusern der Stadt wurden am Donnerstag 539 Corona-Patienten stationär behandelt, 10 weniger als am Vortag. Auf den Intensivstationen lagen 93 Covid-19-Erkrankte, 7 weniger als am Vortag.

Zwei Bewohner des Pflegeheims Hospital zum Heiligen Geist haben nach ihrer ersten Impfung milde Corona-Krankheitssymptome entwickelt. Den Betroffenen in der stationären Pflege gehe es gut, sagte eine Sprecherin der diakonischen Einrichtung. Es werde vermutet, dass sie sich vor der Impfung infiziert haben. Zuerst hatte das "Hamburger Abendblatt" über die Fälle berichtet.

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