Gesundheit - Hamburg:Lockdown um zwei Wochen verlängert: Lockerung für Altenheime

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Hamburg (dpa/lno) - Wegen der Corona-Pandemie hat der Hamburger Senat die strengen Kontakt- und nächtlichen Ausgangsbeschränkungen bis zum 2. Mai verlängert. Für Seniorenpflegeheime sollen die Regelungen allerdings gelockert werden, wie die Gesundheitsbehörde am Freitag mitteilte. Damit reagiert der Senat auf den Fortschritt bei den Impfungen. Nach seinen Angaben wurden bislang rund 107 000 Hamburger mit einer Zweitimpfung immunisiert.

Vollständig geimpfte Bewohner von Pflegeheimen dürfen sich ab Freitag kommender Woche untereinander wieder ohne Maske und Mindestabstand treffen. Sie brauchen sich auch nicht mehr routinemäßig testen lassen. Das geimpfte Pflegepersonal muss nur noch einen Schnelltest pro Woche machen. Besucher müssen sich weiterhin testen lassen, dürfen aber wie vor der Pandemie täglich in die Heime kommen.

Die ab Montag geltende neue Verordnung bringt weitere Änderungen in Details: Fahrschulen dürfen wieder praktischen Unterricht auf dem Motorrad anbieten. Bei der Berufsausbildung kann die Teilnahme von einem negativen Corona-Testergebnis abhängig gemacht werden.

Ansonsten bleiben die Regelungen der sogenannten Notbremse bestehen. Die Angehörigen eines Haushalts dürfen sich nur mit einer Person aus einem anderen Haushalt treffen, wobei Kinder nicht mitzählen. Zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr darf das Haus nur aus triftigen Gründen verlassen werden. Körperliche Ertüchtigung wie Spaziergänge ist für Einzelpersonen erlaubt.

Die Notbremse war am 20. März in Hamburg in Kraft getreten, die Ausgangsbeschränkung galt erstmals am Karfreitag (2. April). Am 2. November vergangenen Jahres hatte in Deutschland der Lockdown begonnen, zunächst in milderer Form.

Mit der neuen Verordnung bleiben die Hamburger Kitas im sogenannten erweiterten Notbetrieb. An den Schulen findet zumindest bis zum 2. Mai weiterhin Wechselunterricht mit Testpflicht statt. Am 7. Mai ist bereits letzter Schultag vor den Pfingstferien.

Die Zahl der in Hamburg nachgewiesenen Corona-Infektionen blieb am Freitag mit 420 auf einem hohen Niveau. Es waren allerdings 38 Fälle weniger als am Donnerstag und 27 weniger als am Freitag vor einer Woche, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte.

Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen 7 Tagen, sank von 147,4 auf 146,0. Vor einer Woche hatte der Wert 131,0 betragen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag hatte Hamburg mit 126,9 die viertniedrigste Inzidenz aller Bundesländer, nach Schleswig-Holstein, Niedersachsen und dem Saarland.

Wegen eines Corona-Ausbruchs in einer Obdachlosenunterkunft im Bezirk Mitte ordnete das Gesundheitsamt eine Quarantäne für alle 150 Bewohner an. Die ersten Fälle seien Anfang April durch Schnelltests entdeckt worden, hieß es. Dann hätten PCR-Tests 42 positive Fälle ergeben. Es bestehe der Verdacht, dass die als ansteckender geltende britische Variante B.1.1.7 im Spiel sei. Es seien weitere Tests geplant.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband begrüßte die Lockerung für Senioren. "Die Infektionszahlen in den stationären Pflegeeinrichtungen sinken erfreulicherweise spürbar. Die Impfungen wirken und haben die Situation vor Ort deutlich entspannt und verbessert", sagte der Referent für Altenhilfe und Pflege, Holger Langhof.

© dpa-infocom, dpa:210416-99-234320/3

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: