Gesundheit - Hamburg:Giftige Substanz in Schnelltests: Behörde sieht keine Gefahr

Corona
Testsets mit Abstrichstäbchen liegen in einem Testzentrum. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild/Archivbild (Foto: dpa)

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Hamburg (dpa/lno) - Eine giftige Substanz in einem Corona-Schnelltest hat nach einem Medienbericht zu Besorgnis bei Eltern in Hamburg geführt. Knapp zwei Millionen Tests des koreanischen Herstellers SD Biosensor seien für Schulen und Kitas beschafft worden, berichtete die "Welt" am Mittwoch. Die Gesundheitsbehörde bestätigte, dass die Reagenzflüssigkeit eine giftige Substanz enthalte. "Das ist aber nicht etwas, mit dem man physisch in Berührung kommt", sagte Behördensprecher Martin Helfrich. Lediglich der Tupfer werde nach dem Entnehmen der Probe aus der Nase in die Flüssigkeit getaucht. Von dieser würden dann nur wenige Tropfen in die Testkassette gegeben.

Der Test sei vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassen. Die bestellten Exemplare seien in Hamburg an Schüler und Lehrer sowie an Kita-Personal ausgegeben worden. Inzwischen seien weitere Chargen ohne die Substanz eingetroffen.

Der SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test wird von Roche Diagnostics vertrieben. Ein Sprecher der Sars-Cov-2-Hotline des Unternehmens sagte, auf dem Beipackzettel werde allgemein auf Gefahrstoffe hingewiesen. Die Substanz Triton X-100 solle man nicht trinken und sich auch nicht in die Augen kippen. Wenn es doch passiere, sei es ratsam, gründlich mit Wasser zu spülen. Unter 18-Jährige sollten die Tests unter Aufsicht Erwachsener machen.

"Die Schnelltests sind geprüft und gesundheitlich unbedenklich", betonte der Sprecher der Hamburger Schulbehörde, Peter Albrecht. Neben der Freigabe durch das Bundesamt hätten die an Schulen eingesetzten Tests eine vom Paul-Ehrlich-Institut zusätzlich durchgeführte Evaluierung bestanden. "Sie gelten damit als medizinisch unbedenklich", erklärte Albrecht. Der Schnelltest der Marke Roche werde weiterhin in Hamburg verwandt. Die direkte Belieferung aller Schulen der Hansestadt habe aber inzwischen der Hersteller Lhyer übernommen.

© dpa-infocom, dpa:210421-99-297596/3

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