Gesundheit - Hamburg:Corona-Inzidenz sinkt in Hamburg unter 100er-Marke

Corona
Eine Laborantin hält einen Corona-Test in der Hand. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild (Foto: dpa)

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Hamburg (dpa/lno) - Die Zahl der in Hamburg bestätigten Corona-Neuinfektionen ist weiter rückläufig. Der wichtige Inzidenzwert, der die Zahl der Infektionen pro 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen abbildet, sank am Dienstag nach Angaben der Gesundheitsbehörde mit 95,7 erstmals seit Wochen wieder unter die 100er-Marke. "Das ist tatsächlich - gemessen an den Wochen seit 1. Oktober - das erste Mal ein Erholungswert", sagte Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD).

Am Dienstag waren wie in ganz Deutschland auch in Hamburg schärfere Maßnahmen in Kraft getreten, mit denen das Infektionsgeschehen vor Weihnachten weiter eingedämmt und eine Überlastung des Gesundheitswesens verhindert werden soll. Über die Feiertage soll es Lockerungen geben. Laut dem gemeinsamen Beschluss mit dem Bund könnten die Länder aber erst ab einer Inzidenz unter 50 über weitergehende Entlastungen entscheiden, sagte Leonhard.

Die Zahl der Neuinfektionen stieg am Dienstag in Hamburg um 289. "Das ist immer noch hoch, aber auf einem etwas niedrigeren Niveau als in der Vorwoche", stellte die Senatorin fest. Seit Ausbruch der Pandemie wurden damit in der Stadt bereits 25 149 Infektionen nachgewiesen. 16 900 Betroffene können nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) inzwischen als genesen angesehen werden.

In den 19 Krankenhäusern der Hansestadt würden gegenwärtig 329 Patienten stationär behandelt, davon 87 auf Intensivstationen, teilte die Sozialbehörde am Dienstagabend mit. "Die Auslastung der Normal- und Intensivbereiche befindet sich weiterhin auf einem hohen, aber stabilen Niveau", hieß es. Insgesamt 203 Patienten seien im Alter von über 70 Jahren.

In insgesamt 27 Pflegeeinrichtungen seien 389 Bewohnerinnen und Bewohner infiziert, hieß es weiter. In 15 der Pflegeeinrichtungen gebe es zehn oder mehr Fälle. Stadtweit seien 147 Beschäftigte von Pflegeeinrichtungen aktuell mit Corona infiziert.

Laut RKI starben in Hamburg in Zusammenhang mit Corona bisher 373 Menschen. Laut dem Institut für Rechtsmedizin am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf war Covid-19 in 340 Fällen sicher todesursächlich. Die Stadt lässt alle toten Corona-Patienten obduzieren - "inzwischen, soweit die Angehörigen einverstanden sind", sagte Leonhard. "Bindend ist die Zahl des Robert Koch-Instituts (...) Unsere Zahl in Hamburg ermöglicht zusätzliche Erkenntnisse." So hätten die Obduktionen der Corona-Toten wichtige Hinweise auf den Krankheitsverlauf ergeben.

Seit Dienstag dürfen sich in Hamburg privat nur noch maximal fünf Menschen aus zwei Haushalten treffen. Bislang waren es zehn Personen. Ausgenommen von der Regel sind lediglich Kinder bis 14 Jahre. Außerdem gilt eine strengere Maskenpflicht, die auf alle öffentlich zugänglichen Gebäude, Parkplätzen vor Geschäften und alle Menschenansammlungen ausgeweitet wurde. Läden bis zu einer Größe von 800 Quadratmetern dürfen weiterhin einen Kunden je zehn Quadratmeter einlassen. Größere Geschäfte dürfen für die über 800 Quadratmeter hinausgehende Fläche nur einen Kunden je 20 Quadratmeter zulassen. Die neue Verordnung gilt vorerst bis zum 20. Dezember.

Einen positiven Effekt hätten schon die bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wie Abstand und Händewaschen auch auf andere Infektionskrankheiten gehabt, sagte Leonhard. "Unser verändertes Verhalten wirkt sich zum Glück nicht nur auf den Coronavirus, sondern tatsächlich auch auf andere Viren aus." Das zeige sich beispielsweise bei den Influenza- und Norovirus-Infektionen, die in diesem jahr rückläufig seien.

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