Gesundheit - Göttingen:Modellversuche zu Betriebsimpfungen: Start bei Sartorius

Corona
Spritze mit Comirnaty-Impfstoff des Herstellers Biontech/Pfizer. Foto: Wolfgang Kumm/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Göttingen (dpa/lni) - Die Modellversuche mit Impfungen durch Betriebsärzte in Niedersachsen laufen. So haben am Mittwoch beim Pharmazulieferer Sartorius Dutzende Mitarbeiter ihre erste Injektion bekommen, wie eine Konzernsprecherin in Göttingen sagte. Insgesamt sollten es am Ende des Tages rund 200 sein.

Der Laborausrüster in Südniedersachsen ist eines von fünf Unternehmen, die für das Projekt ausgewählt wurden. Dazu gehören auch Volkswagen, die Salzgitter AG, Rewe und Rossmann - die Drogeriemarktkette begann bereits am Dienstag mit Impfungen.

Kriterien für die Auswahl waren laut Gesundheitsministerium Kapazitäten für eigene Impfstraßen und Berücksichtigung gefährdeter Berufsgruppen. Zudem bekamen Unternehmen in Hochinzidenzregionen und Firmen mit besonderer Systemrelevanz für die Impfstoffproduktion den Zuschlag. Die Landesregierung hatte Anfang Mai angekündigt, dass für das Projekt insgesamt 11 700 Dosen des Impfstoffs von Biontech und Pfizer zur Verfügung stehen, die Betriebsärzte sollen sich an die Priorisierung halten. Ab dem 7. Juni sollen Betriebsärzte bundesweit in die Impfkampagne eingebunden werden.

Bei Sartorius in Göttingen impfen der Betriebsarzt und eine Assistentin, ein Ruheraum wurde dort zusätzlich eingerichtet. "Alles läuft wie geplant, wir sind ja schon geübt", sagte Sprecherin Petra Kirchhoff am Mittwoch. Bereits Anfang April seien rund 500 Mitarbeiter im Rahmen einer Biontech-Impfaktion zur Sicherstellung der Lieferkette geimpft worden. Auch am Freitag, Samstag und Montag würden Mitarbeiter geimpft, so die Sprecherin. 1200 Dosen stehen für das Göttinger Unternehmen zunächst zur Verfügung.

An den sechs Volkswagen-Standorten in Niedersachsen soll mit den rund 5000 möglichen Impfungen ab Montag begonnen werden, wie es in einem Schreiben an die Belegschaft hieß. Bei VW in Zwickau sind schon erste Mitarbeiter geimpft worden, ebenfalls im Rahmen eines Modellprojekts. Bundesweit hatten in den vergangenen Wochen zahlreiche Unternehmen ihre Bereitschaft signalisiert, Mitarbeiter von Betriebsärzten immunisieren zu lassen.

Auch der Autozulieferer Continental könnte in Deutschland in den werksärztlichen Diensten nach eigenen Angaben täglich mehr als 1000 Mitarbeiter impfen, gehört in Niedersachsen zunächst aber nicht zum Modellprojekt. Am Dienstag kündigte eine Initiative der Versicherungsunternehmen in Hannover an, auf eigenen Impfstraßen rund 12 000 Mitarbeiter impfen zu wollen, sobald Impfstoff verfügbar sei.

© dpa-infocom, dpa:210511-99-559289/5

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