Gesundheit - Gangelt:Virologe Streeck beendet Datenerhebung in Gangelt

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Gangelt (dpa/lnw) - Der Bonner Virologe Hendrik Streeck beendet am Freitag seine Datenerhebung im besonders vom Coronavirus betroffenen Ort Gangelt im Kreis Heinsberg. "Wir haben dann ein Jahr lang Daten gesammelt", sagte der Wissenschaftler am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Köln. Am Freitag sei nun ein Endpunkt erreicht. Das Material werde dann ausgewertet und relativ bald veröffentlicht. "Wie viele Infektionen gab es? Wie hat sich die Immunität entwickelt? Um diese Fragen geht es", erläuterte Streeck.

Der Virologe und sein Team waren für diverse Untersuchungen in den Kreis Heinsberg gekommen, der nach einer Karnevalssitzung in Gangelt zu einem der ersten deutschen Corona-Hotspots wurde. In einer ersten Studie - der sogenannten Heinsberg-Studie - hatte er unter anderem die Ausbreitung des Virus in der Region erforscht. Die Untersuchung sorgte für Aufsehen aber auch Kritik an der Methodik und der Begleitung durch eine PR-Agentur. In einer weiteren Studie nahm Streeck etwa die mögliche Immunität in der Bevölkerung in den Blick.

Während die Datenerhebung in Gangelt vor dem Ende steht, ist Streecks Team neuerdings in Rheinbach im Rhein-Sieg-Kreis aktiv. In dem Ort werden nun - wie in Gangelt - zum Beispiel Rachenabstriche und Blutproben gesammelt. Die Kommune soll später als Vergleichsmaßstab für Gangelt dienen. Mehrere Medien berichteten.

"Wir haben versucht, einen Ort zu finden, der in Größe und Struktur ähnlich ist zu Gangelt. Das trifft auf Rheinbach zu", sagte Streeck. Allerdings habe es in Rheinbach keinen Hotspot gegeben. "Wir wollen nun zum Beispiel untersuchen, wie sich die Dunkelziffer im Vergleich zu Gangelt darstellt - also im Vergleich eines Ortes, der einen Hotspot hatte, zu einem ohne Hotspot", sagte Streeck.

© dpa-infocom, dpa:210414-99-201929/3

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