Gesundheit - Franzburg:Covid-19-Fall an Schule: Schwerin prüft Fiebermessung

Corona:Covid-19
Eine Ärztin zeigt in einem Labor einen Test für das Coronavirus. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Franzburg (dpa/mv) - Ein Zwölfjähriger aus einer siebten Klasse der Regionalen Schule in Franzburg (Landkreis Vorpommern-Rügen) ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es lagen keine Erkenntnisse über den Ansteckungsweg vor, wie ein Sprecher des Landkreises am Sonntag mitteilte. Der Junge beziehungsweise seine Familie hätten keine Kontakte zu einer positiv auf Covid-19 getesteten Person gehabt und seien nicht in Risikogebieten oder auf Veranstaltungen gewesen. Der Junge sei getestet worden, nachdem er wegen Fieber, Schnupfen, Husten und Halsschmerzen beim Arzt war.

Als Konsequenz müssten sich nun die fünfköpfige Familie, 40 Mitschüler in den beiden siebten Klassen der Schule sowie 13 Lehrer zu Hause isolieren. Wegen des dadurch entstehenden Lehrermangels gebe es zunächst auch keinen Unterricht in den Klassenstufen 8 und 9. Am Montag werde bei allen Betroffenen ein Abstrichtest vorgenommen. Zuvor waren bereits Schulen in Ludwigslust, Rostock, Schwerin und Schönberg (Landkreis Nordwestmecklenburg) betroffen.

Um solche Fälle künftig weitgehend zu verhindern, gibt es im Bildungsministerium Überlegungen, in der bevorstehenden Erkältungszeit flächendeckend Schüler Fiebertests vorzunehmen. "Wir führen gerade Gespräche mit den Gesundheitsexperten und prüfen das ernsthaft", sagte ein Ministeriumssprecher. Ziel sei es, den täglichen Regelbetrieb in Schulen in den kommenden Herbst- und Wintermonaten aufrechterhalten zu können und flächendeckende Schulschließungen zu vermeiden.

"Schüler mit Fieber gehören nicht die Schule", sagte der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger. "Wenn Kinder mit Fieber nicht in die Schule gehen, können sie kein Coronavirus und keine anderen Atemwegserkrankungen übertragen." Die Fiebermessung könne ein Baustein im Kampf gegen die Pandemie sein, denn Fieber, Husten und Halsschmerzen seien die Leitsymptome der Covid-19-Erkrankung.

In Mecklenburg-Vorpommern sind unterdessen am Sonntag zwei weitere Ansteckungen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Damit stieg die Zahl der landesweit registrierten Infektionen auf 994, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte. Die Zahl der im Nordosten bislang im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorbenen Menschen blieb bei 20 - diese Zahl hat sich seit mehr als drei Monaten nicht verändert.

Landesweit wurden wegen des Einreiseverbots für Tagestouristen seit der Verhängung der Maßnahme zahlreiche Anzeigen aufgenommen. In Rostock wurden 110 Verfahren gegen Tagestouristen eingeleitet oder geführt, wie die Stadt mitteilte. Die Zahl der Verfahren müsse jedoch nicht genau mit der Zahl der betroffenen Touristen übereinstimmen, da ein Verfahren auch gegen mehrere Menschen geführt werden könne oder Wiederholungstäter dabei sein könnten, hieß es. In den Fällen sei jeweils ein Bußgeld von 150 Euro verhängt worden. Im Landkreis Nordwestmecklenburg seien knapp 400 Tagestouristen zur Rückreise aufgefordert worden.

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