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Gesundheit - Frankfurt am Main:Riechtest gegen Coronavirus: Ciesek "keine schlechte Idee"

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Frankfurt/Hamburg (dpa) - Ein Geruchstest zum Nachweis einer Coronavirus-Infektion könnte nach Einschätzung der Frankfurter Virologin Sandra Ciesek ein weiterer Baustein zur Eindämmung der Pandemie sein. "Die Idee an sich finde ich gar nicht schlecht", sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt am Dienstag im NDR-Podcast "Coronavirus-Update". Sie habe ihn zusammen mit ihrem Berliner Kollegen Christian Drosten auch schon selbst ausprobiert.

Der Test funktioniert ähnlich wie Duftproben zum Rubbeln von Parfümherstellern. Der Proband muss eine App herunterladen, die ihm anzeigt, welches Feld er freirubbeln soll. Danach muss er eintragen, was er riecht. Der Test weise nicht die Erkrankung selbst nach, sondern nur ein Symptom, betonte Ciesek - den Verlust des Geruchssinns, von dem aber immerhin rund 80 Prozent der Infizierten berichteten.

Der Test sei billig, einfach, leicht zu verteilen, tue nicht weh "und schadet nichts", sagte Ciesek, "aber man muss auch sagen, dass das natürlich sehr unsicher ist." Der Test könnte ein "add on" (eine Ergänzung) sein, um Infizierte frühzeitig herauszufiltern. Wenn Menschen dieses Symptom frühzeitig bemerkten, könnten sie sich isolieren und einen aussagekräftigeren Test machen lassen.

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