Gesundheit - Erlangen:Zahl der Fälle von FSME und Lymeborreliose geht zurück

Bayern
Ein Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus) sitzt in der Parasitologie der Universität Hohenheim. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Erlangen (dpa/lby) - Die Zahl der an FSME und Lymeborreliose erkrankten Menschen in Bayern ist im Jahr 2019 gesunken. Im vergangenen Jahr infizierten sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts 212 Menschen in Bayern mit FSME, der sogenannten Frühsommer-Meningoenzephalitis. Im Jahr davor waren es noch 224 FSME-Meldungen. 2019 ist den Auswertungen zufolge das dritte Jahr, in dem die gemeldeten Fälle die Zahl 200 übersteigt. Im Jahr 2017 erreichte die Zahl der mit FSME Infizierten einen Spitzenwert mit 234 gemeldeten Fällen.

Auch die Anzahl der Lymeborreliose-Fälle ist im vergangenen Jahr nach Angaben des Robert Koch-Instituts gesunken. Im Jahr 2019 sind den Angaben zufolge 4 252 Menschen daran erkrankt, im Jahr 2018 lag die Zahl der gemeldeten Fälle bei 5002. In den drei Jahren davor lagen die Zahlen zwischen 3011 und 4595 Infizierten.

Obwohl die Zahlen der beiden häufigsten zeckenübertragenen Krankheiten in Bayern rückläufig sind, sind sie nach Einschätzung des Landesgesundheitsamts dennoch relativ hoch. Auch das Infektionsrisiko in Bayern ist nicht gering. Experten geben folglich trotz der rückläufigen Zahlen keine Entwarnung: der milde Winter begünstigt Zecken als Überträger von Krankheiten wie Lymeborreliose und FSME. Früher dauerte die Zeckensaison von März bis Ende Oktober, mittlerweile seien die Parasiten ganzjährig aktiv, sagte der Zeckenforscher Jochen Süss. "Bei Bodentemperaturen ab 7 Grad marschieren sie los."

Dennoch haben sich bis dato weniger Menschen mit FSME und Lymeborreliose in Bayern infiziert als im Vorjahr. Dem Landesgesundheitsamt liegen bis jetzt keine gemeldeten FSME-Fälle in Bayern vor, während im Vorjahr zur gleichen Zeit bereits vier Infizierte gemeldet worden waren. Auch die Zahl der bisher gemeldeten Lymeborreliose-Fälle ist heuer geringer im Vergleich zum Vorjahr. Nach Auswertungen des Landesgesundheitsamts waren vor einem Jahr bereits 94 Menschen mit Lymeborreliose infiziert. Dieses Jahr sind es bislang 91 Menschen.

Gegen Lymeborreliose gibt es zwar keinen Impfstoff, die Infektionskrankheit ist aber laut Gesundheitsministerium bei einer frühzeitigen Diagnose mit Antibiotika gut behandelbar. Das Landesgesundheitsamt rät daher, bei einer ringförmigen Rötung um die Zeckenstichstelle zum Arzt zu gehen.

FSME wird durch Zeckenbisse übertragen. In besonders schweren Fällen kann es zur Gehirnentzündung und zur Schädigung des Rückenmarks kommen. Im Extremfall verläuft die Krankheit tödlich. Eine Grundimmunisierung mit insgesamt drei Impfungen bietet dem Landesgesundheitsamt zufolge einen zuverlässigen Schutz gegen FSME. Diese könne dann alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden.

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