Gesundheit - Erfurt:Thüringer Hochschulen setzen auf 3G-Stichprobenkontrollen

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Jena/Erfurt (dpa/th) - Wenn die Studierenden zum Wintersemester zurück an die Thüringer Hochschulen kommen, wird es vielerorts keine lückenlosen Kontrollen der 3G-Nachweise geben. Stichprobenkontrollen der Impf-, Test-, oder Genesenennachweise seien ausreichend, teilte das Wissenschaftsministerium mit. Nach der neuen Corona-Verordnung des Landes dürfen die Testnachweise nicht älter als 72 Stunden sein. Es genügt ein Selbsttest. Wer ohne gültigen Nachweis in einer Uni-Veranstaltung erwischt wird, riskiert eine Geldbuße.

"Zu Anfang des Semesters werden wir relativ dicht kontrollieren, um einen Eindruck vom 3G- beziehungsweise 2G-Status zu erhalten", sagte der Präsident der Bauhaus-Universität Weimar, Winfried Speitkamp. Die Stichproben werden voraussichtlich beim Einlass durch Mitarbeiter der Universität erhoben. Auch Lehrende hätten das Recht, in ihren Veranstaltungen zu kontrollieren - müssen das aber nicht.

An der Technischen Universität Ilmenau sollen die Kontrollen hingegen stichprobenartig durch Lehrende erfolgen, sagte ein Sprecher. "Wir vertrauen sehr auf die Redlichkeit der Studierenden." Die Friedrich-Schiller-Universität in Jena setzt außerdem auf den hauseigenen Sicherheitsdienst, um vor größeren Vorlesungen Stichproben zu ziehen. In kleineren Seminaren könne das auch durch Lehrpersonal passieren.

Aus Sicht der Studierenden hat die Regelung Vor- und Nachteile. "Natürlich ist die Vorfreude auf ein Präsenzsemester groß. Wir haben ja Studis, die noch nie eine Uni von innen gesehen haben", sagte die Sprecherin der Konferenz Thüringer Studierendenschaften, Hannah Schneider. Allerdings müsse man sich überlegen, wie sinnvoll Stichproben letzten Endes sind. "Wenn ich ohne Nachweis in einer Veranstaltung war, in der ich nicht überprüft wurde, und dann werde ich in einer nächsten Veranstaltung überprüft und rausgenommen - dann habe ich bis dahin ja schon Menschen gefährdet."

Auch sei noch unklar, wie mit ausländischen Studierenden umgegangen wird, die teils mit Impfstoffen geimpft wurden, die in der EU nicht zugelassen sind, sagte Schneider. Einige Hochschulen prüfen derzeit, ob und wie sie kostenlose Testangebote für solche Fälle zur Verfügung stellen können. Ab 11. Oktober fallen die kostenlosen Bürgertests weg. Ungeimpfte Studierende müssten dann also regelmäßig Tests bezahlen, wenn sie an Uni-Veranstaltungen teilnehmen wollen. Das Wissenschaftsministerium kündigte auch spezielle Impfangebote an allen Hochschulen an, die sich an alle Studierenden richten

Generell sehen sich die Hochschulen mit Blick auf das Präsenzsemester auf einem guten Weg. Kürzlich erst hatte die CDU-Fraktion im Landtag darauf hingewiesen, dass es an den Hochschulen Unmut und offene Fragen gebe. "Von generellem Unmut kann keine Rede sein. Im Gegenteil: Wir freuen uns sehr, dass nun wieder Präsenz möglich ist und die Regeln zunehmend präziser und damit einheitlich und umsetzbar werden", sagte hingegen Bauhaus-Uni-Präsident Speitkamp. Auch aus anderen Universitäten hieß es, in Abstimmungsrunden wie etwa der kürzlich stattgefundenen Landespräsidentenkonferenz mit allen Thüringer Hochschulpräsidenten sei nicht der Eindruck entstanden, dass es Unmut gebe.

© dpa-infocom, dpa:210920-99-283698/2

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