Gesundheit - Düsseldorf:NRW-Kommunen fordern Klarheit für Impfzentren

Corona
Eine Mitarbeiterin eines Impfteams überprüft eine Spritze mit einem Impfstoff gegen Covid-19. Foto: Thomas Frey/dpa Pool/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Der Betrieb der bisherigen Impfzentren in großen Hallen vor Ort soll über den 30. September hinaus nicht verlängert werden. Ab Oktober seien nur noch vereinzelte erste Impfangebote nötig, etwa für Spätentschlossene, Genesene oder bislang Verhinderte, erklärte eine Sprecherin des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Diese könnten in der Regelversorgung erfolgen, das seien grundsätzlich die Arztpraxen. Das Ministerium arbeite derzeit aber an einem Konzept, damit in den Kreisen und kreisfreien Städten auch weiterhin Strukturen vorgehalten würden, "um im Bedarfsfall die Koordination von Impfungen sicherzustellen".

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten am Montag beschlossen, in allen Ländern Impfungen für 12- bis 17-Jährige auch in regionalen Impfzentren anzubieten - so wie es in Arztpraxen bereits möglich ist. Ab September sollen Risikogruppen wie Alte und Pflegebedürftige zudem erste Auffrischungsimpfungen bekommen können.

Klar sei, dass auch nach dem Ende der Impfzentren mobile Angebote gewährleistet würden, versicherte das Düsseldorfer Gesundheitsministerium. Das könnten etwa mobile Impfungen in Pflegeeinrichtungen oder sozial benachteiligten Stadtteilen sein, in denen Bürger möglicherweise seltener über die Ärzteschaft erreicht würden. Das Ministerium kündigte am Mittwoch an, künftig auch mobile Impfmöglichkeiten in Jobcentern anzubieten.

Die Stadt Bielefeld hatte bereits am Dienstag angekündigt, ihr Impfzentrum als erstes der 53 Zentren in NRW schon Mitte September zu schließen. Die Besucherzahlen sind in vielen der Impfzentren in den vergangenen Wochen erheblich zurückgegangen. Etliche der personalintensiven, teuren Einrichtungen haben deshalb bereits ihre Öffnungszeiten verkürzt.

Vertreter der kommunalen Spitzenverbände fühlen sich noch schlecht informiert, wie es mit dem Impfen vor Ort weitergehen soll und wer welche Kosten zu tragen hat. "Wir brauchen Planungssicherheit", sagte der Geschäftsführer des Städtetages NRW, Helmut Dedy, der "Rheinischen Post" (Mittwoch). Auch Kai Zentara, Beigeordneter für Gesundheit beim Landkreistag, bemängelte, zu den Details der geplanten Grundbereitschaft sei bislang noch wenig bekannt. Der Landkreistag erwarte vom NRW-Gesundheitsministerium schnell ein Konzept, um sich vorbereiten zu können.

Bislang sind in NRW laut Impfstatistik des Robert Koch-Instituts gut 65 Prozent aller Einwohner mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft, rund 55 Prozent schon vollständig.

© dpa-infocom, dpa:210802-99-661497/6

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