Gesundheit - Dresden:Warten auf Spenderorgane: Experten werben für Lebendspende

Gesundheit - Dresden: Eine Frau hält einen Organspendeausweis in der Hand. Foto: Caroline Seidel/dpa/Archivbild
Eine Frau hält einen Organspendeausweis in der Hand. Foto: Caroline Seidel/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Dresden (dpa/sn) - Angesichts langer Wartelisten auf Spenderorgane wollen Experten des Universitätsklinikums Dresden einen stärkeren Fokus auf Lebendspenden richten. "Um möglichst vielen Patientinnen und Patienten die Chance auf ein Spenderorgan zu geben, müssen sich die in den letzten Jahren auch im europäischen Vergleich extrem niedrigen und weiter abnehmenden Organspendezahlen deutlich verbessern", mahnte der Medizinische Vorstand Michael Albrecht am Samstag. "Dabei spielt die Lebendspende eine immer wichtigere Rolle." Bundesweit werde bereits gut jede vierte Niere (27 Prozent) Lebendspendern entnommen.

Auch am Dresdner Uniklinikum werden Lebendspenden den Angaben nach immer wichtiger. In den vergangenen 28 Jahren seien 1300 Nieren transplantiert worden, davon 245 von einer lebenden Person. In Frage kämen dabei laut Transplantationsgesetz Verwandte ersten und zweiten Grades wie Ehe- und Lebenspartner oder Eltern. Potenzielle Lebendspender könnten aber auch enge Freundinnen und Freunde sein, betonte Oberärztin Juliane Putz. Allerdings gebe es oft große Vorbehalte gegen eine Lebendspende. Hier setzen die Mediziner auf mehr Aufklärung. Ein gesunder Mensch könne meist ohne wesentliche Einschränkungen mit nur einer Niere leben, hieß es.

Am Samstag wurde der Tag der Organspende begangen. Nach früheren Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation war die Zahl der Organspenden in Sachsen 2022 nach zwei Jahren mit positivem Trend voriges Jahr wieder gesunken.

© dpa-infocom, dpa:230603-99-925980/2

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