Gesundheit - Dresden:Sachsens Pflegeheime heben die Preise an

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Dresden (dpa/sn) - Rund zwei Drittel der Pflegeheime in Sachsen haben in diesem Jahr die Kosten für die Bewohner angehoben. Wie die AOK Plus stellvertretend für alle Pflegekassen mitteilte, stiegen die Eigenanteile für die Pflegeaufwendungen im Schnitt um 6 Euro pro Tag. Bei den Eigenanteilen für Kosten und Verpflegung lag der Anstieg bei 1,30 Euro pro Tag, wie Hannelore Strobel, Sprecherin der Kasse, am Montag erklärte. Zuvor hatten "Sächsische Zeitung" und "Freie Presse" über die Preisanhebungen berichtet. Die Spanne der Preiserhöhungen zwischen den Heimen sei groß: Sie reiche von 34 bis 600 Euro im Monat.

Die Heimträger machten in erster Linie höhere Löhne der Pflegekräfte für den Preisanstieg verantwortlich, erklärte Stobel. Allerdings sei der vielbeklagte Pflegepersonalmangel ganz sicher langfristig nur in den Griff zu bekommen, wenn Pflegekräfte auch gut bezahlt würden. Die AOK Plus fordere seit langem, die Systematik der Pflegefinanzierung zu überdenken. Nach Angaben der Krankenkasse gibt es derzeit 696 stationäre Pflegeeinrichtungen in Sachsen.

Die Linken in Sachsen forderten, dass die Eigenanteile kurzfristig gedeckelt werden und Steuerzuschüsse her müssten. Langfristig führe nichts an einer Pflegevollversicherung vorbei. Das jetzige Finanzierungsmodell der Pflegeversicherung funktioniere nicht mehr, erklärte die gesundheitspolitische Sprecherin Susanne Schaper.

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