Süddeutsche Zeitung

Gesundheit - Dresden:Corona: Sachsen zahlt Ausbildungszuschuss für Unternehmen

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Dresden (dpa/sn) - Sachsen will von der Corona-Krise betroffene Ausbildungsbetriebe mit einem Zuschuss unterstützen. Gewährt werden soll die Hilfe Firmen in Kurzarbeit und mit bis zu 250 Mitarbeitern, sagte Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts. Die neue Förderrichtlinie sieht die Übernahme der jeweiligen Ausbildungsvergütung über einen Zeitraum von sechs Wochen vor - bis zum Anspruch auf Kurzarbeitergeld.

Anders als bei regulären Arbeitnehmern, bei denen die Kurzarbeit greift, müssen Firmen ihren Lehrlingen sechs Wochen die volle Ausbildungsvergütung zahlen - auch bei Einschränkungen durch die Corona-Krise. Dieser sonst sinnvolle Schutz der Azubis belaste nun viele Betriebe des Einzelhandels und der Veranstaltungsbranche sowie Hoteliers und Gastronomen, so die Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden. Die Kammer begrüßte daher die neue Regelung.

Zustimmung auch im Handwerk: Ausbildungsbetriebe durch die Übernahme der Ausbildungskosten finanziell zu unterstützen, sei "das richtige Signal in einer schweren Zeit", erklärte der Präsident der Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich. Die Betriebe im Bezirk, zu dem neben Dresden auch die Landkreise Meißen, Bautzen, Görlitz und die Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zählen, bilden rund 5500 Lehrlinge aus.

"Wir wollen sowohl unsere Auszubildenden vor Entlassungen schützen, als auch Ausbildungsbetriebe unterstützen und diejenigen schnell von den Lohnkosten für ihre Azubis entlasten, die von Kurzarbeit betroffen sind", sagt Minister Dulig. Es gehe mit Blick auf das neue Ausbildungsjahr auch um Signale, wie wichtig junge Fachkräfte nach wie vor seien. Der Zuschuss soll Unternehmen helfen, Ausbildungsplätze in der Corona-Krise zu sichern und einen Abbruch der Lehre zu verhindern.

Dulig rechnet damit, dass zwischen 5500 und 9000 Betriebe die Leistung in Anspruch nehmen wollen. Rund zehn Millionen Euro stehen laut Ministerium zur Verfügung. Die Anträge können von nächstem Montag an bei den Handwerkskammern sowie den Industrie- und Handelskammern eingereicht werden, bewilligt werden sie von der Landesdirektion.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200421-99-780606
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Direkt aus dem dpa-Newskanal