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Gesundheit - Bremen:Wissenschaftler: Schließzeit für neue Corona-Konzepte nutzen

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Bremen (dpa) - Die Zeit der Corona-Einschränkungen im November sollte nach Ansicht des Bremer Epidemiologen Hajo Zeeb genutzt werden, um neue Konzepte zum Umgang mit der Pandemie zu erarbeiten. "Wir sind noch früh im Herbst", sagte der Professor am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS) in Bremen.

Es sei gut, dass die neuen Maßnahmen auf einen Monat begrenzt seien. Aber selbst wenn es gelinge, den Anstieg der Infektionen zu bremsen, sei die Pandemie nicht vorbei. Sie laufe auf niedrigerem Niveau weiter mit dem Risiko, dass die Zahlen erneut steigen. "Wir sollten nicht in eine Situation kommen, dass wir alle vier Wochen entscheiden müssen, ob wir wieder einen Lockdown brauchen", sagte Zeeb am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Das tags zuvor von Bund und Ländern vereinbarte Maßnahmenbündel sei insgesamt ausgewogen. "Wir werden wahrscheinlich sehen, dass die Wirksamkeit im Paket liegt", sagte Zeeb. "Das Leben soll nicht völlig zum Erliegen gebracht werden." Schulen und Kitas offen zu lassen halte er für vernünftig. Sie seien nach bisherigen Erkenntnissen keine Treiber von Infektionen. Trotzdem müsse man den Bereich im Blick behalten.

Bitter sei die neuerliche Schließung für die Kultur. "Mir macht es mit am meisten Sorgen, dass dieser Bereich als nicht so entscheidend angesehen wird wie andere Bereiche", sagte Zeeb. Die Kulturbetriebe hätten gute Hygienekonzepte entwickelt. "Auf der anderen Seite sind das Veranstaltungen, wo Menschen zusammenkommen - auch bei guten Konzepten." Es gebe die An- und Abreise, es komme zu Kontakten, dabei müsse das Ziel eine Kontaktverminderung sein.

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