Gesundheit - Bochum:Sexarbeit: Corona-Krise bedroht Existenzen

Bochum
Die Fenster an einem Bordel im Rotlichtviertel. Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Bochum (dpa/lnw) - Zahlreiche Existenzen von Sexarbeiterinnen sind in Nordrhein-Westfalen durch die Corona-Krise bedroht. "Es sind zur Zeit wahnsinnig viele Frauen, die zu uns kommen", sagte die Leiterin der Beratungsstelle "Madonna" in Bochum, Heike Köttner. Am härtesten seien die Frauen betroffen, die keine eigene Wohnung haben. Oftmals seien die Sexarbeiterinnen aus Bulgarien oder Rumänien und könnten wegen der geschlossenen Grenzen auch nicht zurück in ihre Heimatländer.

Seit rund zwei Wochen müssen in NRW neben vielen anderen Einrichtungen wie Bars und Clubs zur Eindämmung des Coronavirus auch Bordelle geschlossen bleiben. Viele Sexarbeiterinnen wurden wohnungslos und mussten bei Kolleginnen oder Freiern unterkommen. Inzwischen setzte das Familienministerium das Übernachtungsverbot in Bordellen für die Zeit der Corona-Krise aus.

"Das ist eine sehr große Erleichterung, dass die Sexarbeiterinnen nun die Möglichkeit haben, in einigen Bordellen zu wohnen", sagte Johanna Weber vom Berufsverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen. Dennoch fehle vielen Frauen das Geld für den restlichen Lebensunterhalt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: