Gesundheit - Bitterfeld-Wolfen:Hohe Nachfrage zum Ende der Impfpriorisierung

Bitterfeld-Wolfen
Eine Arzthelferin impft eine Patentin mit einer Spritze. Foto: Ole Spata/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Magdeburg (dpa/sa) - Auch mit dem Ende der Priorisierung für die Corona-Schutzimpfung ist die Nachfrage in Sachsen-Anhalts Hausarztpraxen hoch. Telefonische Nachfragen kämen minütlich an, sagte Holger Fischer, Sprecher des Hausärzteverbandes Sachsen-Anhalt, am Montag. Das sei allerdings auch vorher der Fall gewesen. "Wir können nicht mehr leisten", sagte Fischer. Es gebe kaum zusätzliche Kapazitäten. Auch weiterer Impfstoff würde daran nichts ändern, da der logistische Aufwand bereits jetzt hoch sei. Momentan könnten pro Mediziner etwa 50 Erst- und ungefähr noch einmal so viele Zweitimpfungen durchgeführt werden.

Laut Kassenärztlicher Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) erfolgten bislang im Land rund 424.000 Impfungen in Haus- und Facharztpraxen. Durch die Aufhebung der Priorisierung wird demnach die ohnehin schon sehr hohe Belastung und Nachfrage in fast allen Praxen noch verstärkt. Noch immer komme es zu Schwankungen bei den Impfstofflieferungen, nicht alle bestellten Dosen treffen auch ein. Deswegen wollte die KVSA ein Ende der Priorisierung erst, wenn es ausreichend Impfstoff gibt. "Für die Praxen bleibt die Situation unbefriedigend: Sie möchten und können mehr Patienten impfen, doch die geringen Impfstoffmengen bremsen sie aus", hieß es.

Auch die Betriebsärzte in Sachsen-Anhalt können jetzt Corona-Schutzimpfungen anbieten. Auf dem Gelände von Bayer Bitterfeld im Landkreis Anhalt-Bitterfeld öffnet beispielsweise am Dienstag ein betriebliches Impfzentrum, wie eine Sprecherin sagte. Organisiert wird es vom Arbeitsmedizinischen Vorsorgezentrum (AMVZ). Nicht nur die Belegschaft von Bayer, sondern auch aus mehr als 30 weiteren Unternehmen der Region können dort ihre Impfung bekommen. Der Termin muss über ein Online-Portal gebucht werden. Im ersten Schwung seien diese und kommende Woche etwa 780 Impfungen möglich, so die Sprecherin.

Laut aktueller Angaben des Sozialministeriums in Magdeburg erhielten bislang 947.310 Menschen in Sachsen-Anhalt ihre erste Impfung. Das entspreche einer Quote an Erstimpfungen von 44,1 Prozent. 21 Prozent seien bereits vollständig immunisiert. Etwa ein Drittel der Erstimpfungen hätten niedergelassene Ärzte, zwei Drittel die Impfzentren durchgeführt. Auch in letzteren gilt seit Montag keine Priorisierung mehr.

© dpa-infocom, dpa:210606-99-880219/6

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