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Gesundheit:Besucher stürmen in Corona-Zeiten den Wald

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Bonn (dpa/lnw) - Die Wälder in Nordrhein-Westfalen erleben angesichts der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie einen Besucheransturm: Beispielsweise im Kottenforst bei Bonn seien die Zahlen laut einer Studie fast auf das Zweieinhalbfache gestiegen - ein "beispielloser Boom", sagte der Forscher Jakob Derks vom European Forest Institute (EFI) am Donnerstag bei einem Ortstermin. Zählungen im Nationalparkforstamt Eifel und subjektive Beobachtungen in allen NRW-Regionalforstämtern bestätigten diese Zahlen landesweit, sagte der Leiter von Wald und Holz NRW, Andreas Wiebe.

Verstärkt kämen auch tagsüber ganze Familien - da Kinder oft nicht zur Schule müssten - Nachmittage, der Freitag und der Samstag hätten sehr an Beliebtheit zugelegt, sagte der Regionalforstamtsleiter Rhein Sieg Erft, Uwe Schölmerich, zu den Ergebnissen der Studie. "Wir freuen uns über die Wertschätzung", betonte er. Allerdings seien die Besuchermengen gerade in der jetzigen Zeit, in der die Tiere ihre Jungen bekommen, nicht unkritisch. Besucher sollten auf den Wegen bleiben, da Tiere sonst beunruhigt würden. Freilaufende Hunde könnten Bodenbrüter vertreiben. Radfahrer seien in NRW ohnehin verpflichtet, auf festen Wegen zu bleiben.

Die Untersuchung der Besucherzahlen im Kottenforst hatte im März 2019 mit einer automatischen Lichtschranken-Zählstelle begonnen. Eigentlich sollte die Studie Ende Februar dieses Jahres enden. Da sich dann die Corona-Pandemie ausbreitete, setzten die Forscher die Untersuchung aber fort und konnten so Besucherzahlen vor und in der Pandemie vergleichen.

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