Gesundheit - Berlin:Senioren ab 80 sind die nächste Gruppe zum Impfen

Berlin
Ein Mann wird geimpft. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - In Berlin wird die nächste Gruppe zum Impfen gegen das Coronavirus eingeladen. Nach den Senioren ab 90 Jahren sollen die zu Hause lebenden Menschen ab 80 in den Impfzentren immunisiert werden.

Die ersten Einladungen für diesen Personenkreis, der rund 190 000 Menschen umfasse, seien verschickt worden, teilte die Gesundheitsverwaltung am Dienstag mit. Diese könnten nun über eine Hotline einen Termin buchen.

Mittlerweile seien auch alle rund 31 600 Senioren ab 90 eingeladen worden, hieß es ergänzend. Die Impfungen für diese Gruppe hatten am Montag im bislang einzigen geöffneten Impfzentrum in der Arena in Treptow begonnen.

Parallel laufen Impfungen von Pflegeheimbewohnern mit Hilfe mobiler Teams weiter, die bereits am 27. Dezember gestartet waren. In den Impfzentren können sich zudem Beschäftigte aus der Pflege impfen lassen, wobei für eine Immunisierung derzeit immer zwei Dosen im Abstand von mehreren Wochen nötig sind. Bis einschließlich 4. Januar wurden in Berlin laut Robert Koch-Institut gut 17 700 Menschen gegen Corona geimpft.

Wie die Senioren ab 90 können auch solche ab 80 kostenlos mit dem Taxi ins Corona-Impfzentrum und zurück fahren. Mit dem Deutschen Roten Kreuz sowie der Senatsverwaltung für Gesundheit seien entsprechende Verträge unterzeichnet worden, teilte das Unternehmen Taxi Berlin mit.

Damit sei sichergestellt, dass sowohl die Beförderung der Seniorinnen und Senioren als auch die Abrechnung für das Taxigewerbe problemlos laufe. Wer einen Termin im Impfzentrum hat, kann einen Taxi-Transfer unter 030 202020 buchen.

Nach Überzeugung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin sollten sich niedergelassene Ärzte möglichst bald an den Impfungen gegen das Coronavirus beteiligen können. "Viele Menschen müssen sehr schnell geimpft werden. Das schaffen wir nur in den Praxen", erklärte der KV-Vorstand am Dienstag. "In der ambulanten Versorgung impfen wir in jedem Jahr innerhalb kürzester Zeit Millionen Menschen. Das schaffen wir auch bei der Covid-19-Impfung."

Die KV plädierte dafür, diese Möglichkeiten zu nutzen, sobald ein Impfstoff zur Verfügung stehe, der logistisch einfacher zu handhaben sei. Das ist nach ihrer Einschätzung beim Vakzin des Unternehmens AstraZeneca und der Universität Oxford der Fall. "Der Vorteil gegenüber dem Impfstoff von Biontech/Pfizer liegt klar auf der Hand. Die Lagerung bei Kühlschranktemperaturen macht eine Impfung in den Praxen möglich."

Um dort mit dem Impfen starten zu können, braucht es laut KV allerdings eine gewisse Vorbereitungszeit. Die Ärzte-Vereinigung forderte die Politik daher auf, schnellstmöglich festzulegen, dass der Impfstoff von AstraZeneca in den Praxen genutzt werden kann, sobald er in der EU zugelassen ist.

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