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Gesundheit - Berlin:Czaja: Ärzte für Schuleingangsuntersuchung einsetzen

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Berlin (dpa/bb) - Ärzte aus dem Corona-Reservekrankenhaus auf dem Messegelände sollten nach Ansicht von Berlins ehemaligem Gesundheitssenator Mario Czaja für die Schuleingangsuntersuchung eingesetzt werden. "Durch den Lockdown und die von den Amtsärzten organisierte Kontaktnachverfolgung konnten Tausende Schuleingangsuntersuchungen in Berlin leider nicht stattfinden", sagte der CDU-Politiker dem Tagesspiegel. "Dabei handelt es sich um die einzige vollständige Reihenuntersuchung, die für jeden Menschen in Deutschland verpflichtend ist. Diese Tests sind enorm wichtig, so lässt sich früh der Entwicklungsstand von Kindern begutachten."

In den für die Untersuchungen zuständigen Gesundheitsämtern der Bezirke sind dem Bericht zufolge mehr als 200 finanzierte Stellen unbesetzt.

Das neue Corona-Reservekrankenhaus ist innerhalb eines Monats in einer Messehalle errichtet worden. Hier sollen Covid-19-Patienten aufgenommen werden, wenn in den anderen Kliniken der Hauptstadt kein Platz mehr für sie ist. Zwar wird die Klinik derzeit nicht benötigt. Allerdings ist die Reproduktionszahl, der sogenannte R-Wert, zum zweiten Mal in Folge im roten Bereich. Sie liegt nun bei 1,23 - nach zuvor 1,22. Das heißt, jeder Infizierte steckt im Mittel mehr als eine weitere Person an.

Wenn die Reproduktionszahl nach Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen wieder über 1 steigen sollte, könne die Epidemietätigkeit in nicht erwarteter Wucht wieder losgehen, hatte der Berliner Virologe Christian Drosten im April gewarnt.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller sagte ebenfalls im "Tagesspiegel" über die Notklinik: "Andere Städte hätten auch gerne eine solche Reserve. Bis nächstes Jahr wird die Notklinik auch vorgehalten. Eine zweite, heftigere Infektionswelle kann niemand ausschließen. Bis auf die Böden und Trennwände kann das gesamte medizinische Equipment danach in Berliner Kliniken zum Einsatz kommen."

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