Gesundheit - Belm:Coronavariante in Altenheim: Ansteckungszeit weiter unklar

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Mainz/Belm (dpa) - Bei dem Corona-Ausbruch mit der Variante B.1.1.7 in einem Alten- und Pflegeheim in Belm im Landkreis Osnabrück sind weiter Fragen offen. Wann sich die Bewohner genau infiziert haben, konnte die Leitung der Einrichtung auch am Montag nicht sagen. Es gebe weiterhin keine schweren Verläufe, hieß es. In dem Heim war bei 14 Senioren B.1.1.7. nachgewiesen worden, wie der Landkreis am Sonntag mitgeteilt hatte. Zuvor waren am 25. Januar alle Bewohner des Heims zum zweiten Mal mit dem Produkt von Biontech/Pfizer gegen Corona geimpft worden.

Aufgefallen sei der positive Befund bei den täglichen Schnelltests der Mitarbeiter am 2. Februar, hatte der Landkreis mitgeteilt. Bei einer kompletten Testung der Bewohner und der Typisierung der Viren seien dann 14 Fälle der britischen Variante zum Ende der vergangenen Woche nachgewiesen worden - ausschließlich mit asymptomatischem oder leichtem Verlauf.

Biontech wies am Montag in einem Reaktion darauf hin, dass Impfstoff sieben Tage nach der zweiten Impfung zu 95 Prozent vor der Erkrankung schütze - ersten Analysen nach wohl auch bei B.1.1.7. "Sollten Menschen trotz der Immunisierung an Covid-19 erkranken, ist das Ziel der Impfung, vor einem schweren Krankheitsverlauf zu schützen", hieß es weiter. Dass alle positiv getesteten Bewohner asymptomatische oder leichte Verläufe haben, spreche nach aktuellem Kenntnisstand für die Impfung und die daraus folgenden positiven Effekte.

Der Bremer Virologe Andreas Dotzauer sieht in den Infektionen in dem Heim in Belm keinen Grund zur Beunruhigung. Nach der ersten Impfung vergingen etwa zehn Tage, bis schützende Antikörper nachgewiesen würden und nach der zweiten Impfung brauche es noch einmal Zeit, bis die endgültige Wirksamkeit erreicht sei, sagte der Leiter des Laboratoriums für Virusforschung der Universität Bremen.

Ein Ziel der Impfungen sei, die Symptomatik und Schwere des Krankheitsverlaufes bei einer Corona-Infektion drastisch zu reduzieren. Das sei in Belm nach bisherigem Stand offenbar der Fall - und das selbst bei der Virusvariante, so Dotzauer. Berücksichtigt werden müsse zudem, dass es in diesem Fall um ältere Menschen gehe, bei denen möglicherweise der Immunschutz nicht so stark gewesen sei.

© dpa-infocom, dpa:210208-99-352840/2

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