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Gesundheit:Asselborn für Grenzöffnungen "so bald wie möglich"

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Luxemburg (dpa/lrs) - Zum 25. Jahrestag des Schengener Abkommens hat Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn gefordert, die im Zuge der Corona-Pandemie eingeführten Grenzkontrollen und Grenzschließungen "so schnell wie möglich" wieder aufzuheben. Arbeiter, "von denen viele im Kampf gegen das Virus an vorderster Front stehen", würden behindert, der Transport von lebensnotwendigen medizinischen Gütern und Lebensmitteln werde erschwert. Etliche Länder haben in der Corona-Krise Grenzen dicht gemacht, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.

"Die Wiedereinführung von Kontrollen an den gemeinsamen Grenzen zwischen bestimmten Ländern kann nur eine einmalige und vorübergehende Maßnahme sein", sagte der Minister. "Deshalb fordere ich, dass die im Schengenregime festgelegten Freiheiten so schnell wie möglich wieder etabliert werden." Am 26. März 1995 traten die Bestimmungen zum Schengener Abkommen in Kraft, die zehn Jahre zuvor im luxemburgischen Ort Schengen unterzeichnet worden waren.

Die Umsetzung der Regeln des "Schengen-Raums" enthalte die Abschaffung der Grenzkontrollen im Gebiet und stärkere Grenzkontrollen an den sogenannten Außengrenzen. "Dieser Besitzstand wird nun in Frage gestellt", sagte Asselborn. Die Abkommen von Schengen seien bis heute "eine der greifbarsten Errungenschaften der europäischen Integration", sagte der Minister.

Heute gehören 26 Länder mit mehr als 400 Millionen Einwohnern zum Schengen-Raum. Nach Angaben der EU-Kommission gibt es jedes Jahr etwa 1,25 Milliarden Reisen über die Grenzen innerhalb dieser Region. Alleine nach Luxemburg pendeln in Nicht-Corona-Zeiten täglich rund 220 000 Menschen aus den Nachbarstaaten Deutschland, Frankreich und Belgien zur Arbeit.

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