Ist Essen einfach erreichbar, langen Menschen kräftiger zu. In einer Cafeteria griffen mehr Studenten zum Eis, wenn der Deckel der Gefriertruhe geöffnet war. Von geschälten Mandeln aßen Versuchspersonen mehr als von ungeschälten. Büroangestellte, die Schokopralinen auf ihrem Schreibtisch stehen hatten, naschten die fünffache Menge als jene Sekretärinnen, die zwei Meter entfernt von der Schokolade saßen.
Ebenso verführen Vorräte dazu, mehr davon zu essen. Aus großen Packungen bedienten sich Versuchspersonen großzügiger, während kleinere Packungen den Essensdrang eher bremsten. Forscher empfehlen daher, den Zugang zu verführerischen Speisen zu erschweren, also: weniger Vorräte anzulegen, Naschereien nur in kleinen Packungen zu kaufen und an schwerer erreichbaren Orten aufzubewahren.
Gedanken machen satt
Abnehmwillige verbieten sich gerne jeden Gedanken an Schlemmereien. Doch möglicherweise ist dies kontraproduktiv. Denn einige Studien haben gezeigt, dass intensives Denken an Essen offenbar den Appetit vertreibt, zumindest wenn es sich um einen der folgenden Gedanken handelt: die Erinnerung an eine nur kurz zurückliegende Mahlzeit, die Vorstellung des Lieblingsessens oder die Vorstellung von hochkalorischen Gerichten.
Diese Phantasien rufen offenbar ein Stück weit Sättigungs- und Belohnungsgefühle hervor, wie verschiedene Studien gezeigt haben, bei denen Probanden nach dem Denken ans Essen weniger Speisen zu sich nahmen.