Gefährliche Stoffe:Verbraucherschützer verbieten 14 Deutschland-Schminkstifte

A fan of Germany reacts during a public viewing event of their 2014 World Cup soccer match against Ghana in Hamburg

Dieser Fan bei einem Public-Viewing-Event in Hamburg ist wohl nicht von den jetzt verbotenen Schminkstiften betroffen, sondern hat offenbar andere Farbe benutzt

(Foto: REUTERS)

Schluss mit Gesichtern in Schwarz-Rot-Gold? Ausgerechnet zur Fußball-WM verbietet das Verbraucherschutzministerium Baden-Württemberg verschiedene Fan-Schminkstifte. Sie sollen verbotene und womöglich krebserregende Farbstoffe enthalten.

Partystimmung beim Public Viewing, bunte Fahnen und Schminke in den Gesichtern der Fans: Zumindest der letzte Punkt könnte eine Gefahr für Fußballfans darstellen. Das Verbraucherschutzministerium Baden-Württemberg hat den Verkauf von 14 Fan-Schminkstiften in Schwarz-Rot-Gold verboten. Die Begründung: verbotene Inhaltsstoffe oder unzureichende Angaben auf der Verpackung.

Die Untersuchungsämter des Landes hatten in allen untersuchten Kosmetik-Proben verbotene oder nicht deklarierte Farbstoffe und Pigmente beanstandet, wie das Verbraucherschutzministerium am Mittwoch mitteilte. Das seien Verstöße gegen die europäische Kosmetikverordnung, die Produkte dürften deshalb nicht mehr verkauft werden.

Bei den bedenklichen Funden geht es vor allem um einen roten Farbstoff, der bereits seit 1993 nicht mehr zugelassen ist und im Verdacht steht, krebserregend zu sein. "Fußballfans erwarten zu Recht, dass Fanartikel sicher sind und die Schminke in Nationalfarben unbedenklich verwendet werden kann", sagte Verbraucherschutzminister Alexander Bonde. "Solche Stoffe haben in Kosmetika nichts zu suchen." Die Behörde kündigte an, die Untersuchungen "gezielt fortzusetzen" und womöglich auch weitere Proben zu analysieren.

Welche Produkte ab sofort auf dem Index stehen, teilte die Behörde allerdings aus rechtlichen Gründen nicht mit. Wer bereits einen Schminkstift daheim hat und nicht auf die angemessene Bemalung verzichten will, solle lieber zu geprüfter Schminke greifen, beispielsweise aus dem Karnevalssortiment, rät ein Sprecher. "Auf schnell auf den Markt geworfene Aktionsware aus China wie jene, die wir jetzt untersucht haben, sollten die Fans lieber verzichten."

Wenn es schlecht läuft, wird die Nachfrage nach Schminke in den deutschen Nationalfarben indes in wenigen Stunden ohnehin rapide zurückgehen - bis in zwei Jahren wieder Fußball-Europameisterschaft ist.

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