Angriffe durch giftige Schlangen, Spinnen oder Fische sind in Europa zwar selten, können aber sehr unangenehm werden. Was im Ernstfall zu tun ist.
Schlangen - Ruhe ist das Wichtigste
Plötzlich windet sich eine Kreuzotter über den Waldboden; am sonnigen Hang in Südwestdeutschland versperrt eine Aspisviper den Weg. Der Schreck ist in diesen Sekunden größer als die Gefahr. Denn obgleich die beiden in Deutschland heimischen Schlangen giftig sind, ist keine von ihnen wirklich bedrohlich.
Die Reptilien beißen Menschen nur selten und geben auch nicht jedes Mal Gift ab. Wenn doch, sind die Folgen in aller Regel auf Schmerzen und Schwellungen an der Bissstelle begrenzt. Übelkeit, Erbrechen und Schweißausbrüche können hinzukommen, häufig dürften sie jedoch durch Angst ausgelöst sein. Wer in Europa Urlaub macht, kann weiteren Giftschlangen begegnen und im Falle eines Bisses stärkere Symptome spüren. Lebensgefährlich ist aber keine Schlange des Kontinents.
Erste Hilfe: Die wichtigste Regel bei allen Schlangenbissen lautet: ruhig bleiben. Je weniger der Gebissene in Panik gerät, desto schwächer wird das Gift durch seinen Körper gepumpt. Dem gleichen Zweck dient auch das Ruhigstellen des gebissenen Körperteils. Es wird nach Möglichkeit geschient und flach gelagert. Bei angeschwollenem Gewebe sollten beengende Kleidung und Schmuck entfernt werden. Vom Aussaugen, Abbinden und Aufschneiden der Wunde raten Fachleute dringend ab. Diese Maßnahmen nützen nicht, sondern vergrößern nur den Gewebeschaden. Der Gebissene sollte zur Sicherheit zum Arzt oder in eine Klinik gebracht werden. Dort kann man ihn gegebenenfalls überwachen, die Wunde reinigen und die Tetanus-Impfung auffrischen.
Vorbeugen: Ruhe ist auch die beste Taktik, wenn man plötzlich vor einer Schlange steht. Das Tier wird sich in der Regel zurückziehen. Wer beim Wandern fest auftritt, vertreibt die Tiere schon von Weitem. Im Ernstfall können feste Schuhe und dicke, lange Hosen die Giftzähne abwehren.
Foto: eine Aspisviper, die in Südwestdeutschland heimisch ist.