"Schokolade an sich ist weder heilsam noch gefährlich", sagt Martin Reincke, Chefarzt der Inneren Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. "Zum Ernährungsproblem wird sie erst bei ansonsten ungesundem Verhalten wie starkem Übergewicht und Bewegungsmangel. Einen Freibrief bekommt hingegen, wer gesund und zufrieden ist." In der Tat gibt es jene glücklichen und gertenschlanken Zeitgenossen, die mehrmals in der Woche eine Tafel vertilgen, dennoch kein Kilo zunehmen und auch keine Gesundheitsprobleme haben.
"Unsere Daten ergänzen die Befunde, wonach sich die Zusammensetzung und nicht nur die Menge der Kalorien auf das Gewicht auswirkt", sagt Golomb, die ihre Daten per YouTube verbreitet - und dabei vor den Auslagen einer Confiserie zu sehen ist. "Das sind gute Nachrichten für jene, die regelmäßig Schokolade konsumieren - und auch für jene, die sich das angewöhnen wollen."
Bevor Abnehmwillige die Schokoladen-Manufakturen stürmen, sollten sie sich jedoch erst über ihr eigenes Ernährungsverhalten klar werden. "Es geht weniger um die Dosis, sondern um die Persönlichkeit", sagt Stoffwechselexperte Reincke. "Wer auch sonst das richtige Maß findet, kann sich immer wieder die Wohltat Schokolade gönnen." Beatrice Golomb schlägt hingegen die große Schoko-Vergleichsstudie vor, um die segensreiche Wirkung der süßen Riegel endlich zu beweisen.