Ernährung:Forscher küren das gesündeste Gemüse

Markstammkohl

Gemüse ist gesund, manche Sorte mehr als andere: diese hier heißt Markstammkohl und gehört in die Top 10 der gesündesten Sorten.

(Foto: microcosmoss/iStockphoto)

Orangen oder lieber Karotten? US-Wissenschaftler haben eine Liste der empfehlenswertesten Obst- und Gemüsesorten erstellt. Wer sich daran hält, braucht womöglich ein neues Kochbuch.

Von Berit Uhlmann

Je mehr sich der Verbraucher informiert, desto verwirrter steht er am Ende beim Gemüsehändler. Mal ist die Grapefruit das Gesundheitselixier schlechthin, dann der Brokkoli. Mal werden uns Vitamin-C-Bomben ans Herz gelegt, dann sind Eisen oder Magnesium das große Ding, auf das es bei der Auswahl ankommt. Je nachdem, welchen Inhaltsstoff man betrachtet, wird immer wieder eine andere Pflanze als besonders gesund empfohlen. Nun haben US-Wissenschaftler versucht, Ordnung in die Vielfalt zu bringen und ein Ranking der gesündesten Obst- und Gemüsesorten aufgestellt (Preventing Chronic Disease, online).

Es führt die Brunnenkresse, gefolgt von einer ganzen Reihe von Gemüsen und Kräutern. Viele sind auf hiesigen Tellern eher ungewöhnlich. Mangold, rote Bete, Rübstiel, Indischer Senf und Löwenzahn gehören dazu. Obst schneidet dagegen deutlich schlechter ab. Die Zitrone auf Platz 28 ist die empfehlenswerteste Frucht, gefolgt von der Erdbeere auf Platz 30. Die Top Ten erläutert ihnen die untenstehende Bildergalerie.

Einige Obstsorten, darunter auch die vielbeworbenen Cranberries, schafften es gar nicht erst in die Auswahl. Das heißt nicht unbedingt, dass sie keinen Nährwert bieten, denn letztlich ist die Liste nur so gut wie die Kenntnisse, die man über die Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel hat. Für die sekundären Pflanzenstoffe, wie Flavonoide oder Carotinoide, die in Beeren besonders üppig enthalten sind, fanden die Wissenschaftler nicht genug sichere Daten, um ihren Obstkalkulator damit zu füllen.

In ihre Berechnung bezogen die Forscher der William Peterson University in New Jersey insgesamt 17 gut untersuchte Pflanzeninhaltsstoffe ein. Dazu gehörten Vitamine, Eisen und Zink. Dann berechneten sie, zu welchem Anteil die Früchte oder Gemüsesorten (jeweils 100 Gramm) den täglichen Bedarf an den 17 Stoffen decken.

Sollten wir nun den täglichen Apfel gegen das Kressetöpfchen tauschen? Die Liste dürfte nicht der Weisheit letzter Schluss sein, denn zum einen sind nicht alle Inhaltsstoffe einbezogen. Zum anderen schwankt der Gehalt der Stoffe je nach Sorte, Anbau- und Erntebedingungen sowie der Lagerdauer. Am Ende bleibt es beim alten Credo der Ernährungswissenschaftler, möglichst vielseitig zu essen. Dann ist die Chance am größten, alle benötigten Nährstoffe zu bekommen.

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